Matthias Mertens
zertifizierter Sachverständiger für Immobilienbewertung

Ertragswertverfahren Rechner: Präzise Immobilienbewertung leicht gemacht

Mit dem Ertragswertverfahren können Sie den Wert Ihrer Immobilien präzise ermitteln, indem Sie die zu erwartenden Mieteinnahmen analysieren. Dieses Verfahren ist besonders entscheidend, wenn Sie als Investor Gewinnchancen und Risiken Ihrer vermieteten oder gewerblich genutzten Immobilie abwägen wollen. Durch die Berechnung des Bodenwertes und des Gebäudeertragswertes erhalten Sie ein umfassendes Bild über den Verkehrswert, der Ihnen bei Kauf- oder Verkaufsentscheidungen zugutekommt.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ertragswertberechnung: Der Ertragswert wird aus den Miteinnahmen abgeleitet, indem der Bodenwert und der Gebäudeertragswert getrennt berechnet und anschließend addiert werden.
  • Komplexität des Verfahrens: Das Ertragswertverfahren erfordert umfassende Marktkenntnisse und wird häufig in (kostenpflichtigen Gutachten) eingesetzt, um den tatsächlichen Verkehrswert von vermieteten Immobilien zu bestimmen.
  • Wertbeeinflussende Faktoren: Es gibt zahlreiche Faktoren, die den Ertragswert beeinflussen können, wie Bewirtschaftungskosten, Liegenschaftszins und sonstige wertbeeinflussende Umstände.

Grundlagen des Ertragswertverfahrens

Definition und Zweck des Ertragswertverfahrens

Das Ertragswertverfahren ist ein Verfahren zur Immobilienbewertung, das den Verkehrswert einer Immobilie aus den erzielbaren Erträgen ableitet. Ziel ist es, zu ermitteln, wie viel Gewinn Sie durch Vermietung oder Pacht aus Ihrer Immobilie erzielen können. Diese Methode eignet sich insbesondere für vermietete Wohnimmobilien sowie für Gewerbeimmobilien.

Anwendungsgebiete

Das Ertragswertverfahren findet hauptsächlich Anwendung bei vermieteten Immobilien, die als Kapitalanlage betrachtet werden. Es wird häufig bei der Bewertung von Wohn- und Geschäftshäusern eingesetzt, um den wirtschaftlichen Nutzen ermitteln zu können, der aus deren Betrieb resultiert.

Darüber hinaus wird es auch bei gemischten Immobilien, die sowohl Wohn- als auch Gewerbenutzungen bieten, verwendet. Hierbei ist es entscheidend, die Überschüsse aus Einnahmen und Kosten korrekt zu erfassen, um eine realistische Einschätzung des Ertragswerts zu gewährleisten. Durch die separate Berechnung des Bodenwerts und des Gebäudeertragswerts erhalten Sie eine präzisere Bewertung, die sich an realistischen Marktbedingungen orientiert.

Vergleich zu anderen Bewertungsverfahren

Im Vergleich zu anderen Verfahren, wie dem Vergleichswertverfahren, stellt das Ertragswertverfahren eine andere Herangehensweise dar. Es fokussiert sich nicht auf die realen Verkaufsangebote, sondern auf die zukünftigen Erträge, die mit der Immobilie generiert werden können.

Ein wesentlicher Vorteil des Ertragswertverfahrens ist die Berücksichtigung einer Vielzahl von Faktoren, die den Wert beeinflussen, wie z.B. den Rohertrag, die Bewirtschaftungskosten und die Restnutzungsdauer. Während das Vergleichswertverfahren oft auf Vergleichsobjekte angewiesen ist, ermöglicht Ihnen das Ertragswertverfahren, eine fundierte Schätzung des Marktwerts Ihrer Immobilie basierend auf den realen wirtschaftlichen Erträgen vorzunehmen. Dies bietet Ihnen eine wertvolle Perspektive, insbesondere in dynamischen Märkten.

Berechnung des Ertragswertes

Die Berechnung des Ertragswertes erfordert eine präzise Analyse von Mieteinnahmen und Kosten, um den genauen Verkehrswert Ihrer Immobilie zu ermitteln. Dieses Verfahren ist besonders wertvoll für die Bewertung von vermieteten Wohn- und Gewerbeimmobilien, da es die Erträge in den Vordergrund stellt.

Anforderungen an die Datenbasis

Für eine zuverlässige Berechnung des Ertragswertes benötigen Sie eine umfassende Datenbasis. Dazu gehören ortsübliche Mieten, genaue Zahlen zu Bewirtschaftungskosten, der Bodenrichtwert sowie der Liegenschaftszins. Diese Informationen sind entscheidend, um realistische Werte zu ermitteln.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Berechnung

Um den Ertragswert einer Immobilie präzise zu berechnen, insbesondere bei einer Eigentumswohnung, folgen Sie diesen detaillierten Schritten im Ertragswertverfahren und nutzen gegebenenfalls einen Ertragswertverfahren Immobilien Rechner zur Unterstützung.

1. Ermittlung des Rohertrags: Bestimmen Sie zunächst den Rohertrag, indem Sie die ortsübliche Jahresmiete für Ihre Immobilie verwenden. Beispiel: Wenn die Jahresmiete 30.000 Euro beträgt, dann ist der Rohertrag 30.000 Euro.

2. Abzug der Bewirtschaftungskosten: Ziehen Sie die jährlichen Bewirtschaftungskosten vom Rohertrag ab, um den Reinertrag zu berechnen. Angenommen, die Bewirtschaftungskosten belaufen sich auf 5.000 Euro. Der Reinertrag wäre dann:

Reinertrag=Rohertrag−Bewirtschaftungskosten=30.000Euro−5.000Euro=25.000Euro

3. Berechnung der Bodenwertverzinsung: Berechnen Sie die Verzinsung des Bodenwerts. Wenn der Bodenwert 200.000 Euro beträgt und der Liegenschaftszins 4% ist, dann berechnen Sie die Bodenwertverzinsung:

Bodenwertverzinsung=Bodenwert×Liegenschaftszins=200.000Euro×0,04=8.000Euro

4. Berechnung des Gebäudeertragswerts: Ziehen Sie die Bodenwertverzinsung vom Reinertrag ab, um den Gebäudeertragswert zu ermitteln:

Gebäudeertragswert=Reinertrag−Bodenwertverzinsung=25.000Euro−8.000Euro=17.000Euro

5. Multiplikation mit dem Vervielfältiger: Multiplizieren Sie den Gebäudeertragswert mit einem Vervielfältiger, der sich aus der Restnutzungsdauer und dem Liegenschaftszins ableitet. Angenommen, der Vervielfältiger beträgt 10:

Gebäudeertragswert(kapitalisiert)=Geba¨udeertragswert×Vervielfa¨ltiger=17.000Euro×10=170.000Euro

6. Summierung des Bodenwerts und des kapitalisierten Gebäudeertragswerts: Addieren Sie den Bodenwert und den kapitalisierten Gebäudeertragswert, um den endgültigen Ertragswert der Immobilie zu berechnen:

Ertragswert=Bodenwert+Gebäudeertragswert(kapitalisiert)=200.000Euro+170.000Euro=370.000Euro

Durch diese detaillierte Berechnung erhalten Sie den Ertragswert der Immobilie. Es ist wichtig, jede Komponente genau zu berechnen, um eine präzise Bewertung sicherzustellen.

Komponenten der Ertragswertberechnung

Rohertrag

Der Rohertrag ist ein zentraler Bestandteil der Ertragswertberechnung und umfasst sämtliche nachhaltig erzielbaren Mieten einer Immobilie. Dabei sind nicht die aktuellen Ist-Mieten entscheidend, sondern die ortsüblichen Mieten, um eine realistische Einschätzung der Einnahmen zu gewährleisten.

Bewirtschaftungskosten

Die Bewirtschaftungskosten beinhalten alle Ausgaben, die für die ordnungsgemäße Verwaltung des Grundstücks oder Gebäudes erforderlich sind. Diese Kosten sind nicht auf die Mieter umlegbar und umfassen unter anderem Abschreibungen, Instandhaltungen sowie Verwaltungs- und Mietausfallwagnisse.

Bei der Ertragswertberechnung ist es wichtig, alle relevanten Bewirtschaftungskosten detailliert zu erfassen, da sie den Reinertrag entscheidend beeinflussen. Zu den typischen Posten zählen regelmäßige Instandhaltungsmaßnahmen, unerwartete Reparaturen und laufende Verwaltungskosten, die Sie im Blick behalten sollten, um eine präzise Kalkulation zu ermöglichen.

Liegenschaftszins

Der Liegenschaftszins ist der Zinssatz, der für die marktübliche Verzinsung der Verkehrswerte von Grundstücken verwendet wird. Er spielt eine entscheidende Rolle in der Kapitalisierung der künftigen Einnahmen und wird basierend auf Kaufpreissammlungen der Gutachterausschüsse abgeleitet.

Der Liegenschaftszins wird nicht nur zur Berechnung der Bodenwertverzinsung eingesetzt, sondern ist auch ein Indikator für die Marktentwicklung. Ein sinkender Liegenschaftszins kann auf eine positive Marktentwicklung hindeuten, während ein steigender Zins in der Regel potenzielle Investoren abschrecken könnte. Daher ist es von großer Bedeutung, die aktuellen Marktentwicklungen stets im Auge zu behalten, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Dies ermöglicht eine präzise Liegenschaftsbewertung im Ertragswertverfahren und unterstützt fundierte Entscheidungen bei Investitionen.

Der Vervielfältiger im Ertragswertverfahren

Definition und Berechnung des Vervielfältigers

Der Vervielfältiger ist eine zentrale Größe im Ertragswertverfahren, die aus der Restnutzungsdauer der Immobilie und dem Liegenschaftszins abgeleitet wird. Er hilft Ihnen, den Gebäudeertragswert zu berechnen, indem Sie den Gebäudereinertrag mit diesem Faktor multiplizieren.

Die mathematische Formel lautet: Ø V = (1+i)ⁿ-1 /(1+i)ⁿ x ((1+i) – 1), wobei Ø i für den Liegenschaftszins und Ø n für die Restnutzungsdauer steht.

Einfluss der Restnutzungsdauer auf den Vervielfältiger

Die Restnutzungsdauer hat einen entscheidenden Einfluss auf den Vervielfältiger. Je länger die Restnutzungsdauer, desto höher ist der Vervielfältiger, was sich positiv auf den Gebäudeertragswert auswirkt.

Ein erhöhtes Maß an Restnutzungsdauer impliziert, dass die Immobilie über einen längeren Zeitraum Einnahmen generieren kann. Dies führt zu einem höheren Wert, da Sie als Investor prinzipiell bereit sind, mehr für eine Immobilie zu zahlen, die Ihnen langanhaltende Erträge sichert. Daher ist eine sorgfältige Schätzung der Restnutzungsdauer unerlässlich, um den Vervielfältiger präzise zu berechnen und den Ertragswert Ihrer Immobilie realistisch einzuschätzen.

Praktische Anwendung in der Immobilienbewertung

In der praktischen Immobilienbewertung wird der Vervielfältiger genutzt, um den Gebäudeertragswert systematisch zu berechnen. Dies geschieht im Rahmen von Immobiliengutachten und Bewertungen.

Bei der Einbeziehung des Vervielfältigers in die Immobilienbewertung können Sie ein tieferes Verständnis für die langfristigen Ertragspotenziale Ihrer Immobilie gewinnen. Der Vervielfältiger berücksichtigt nicht nur die Marktzinsen, sondern auch spezifische lokale Faktoren und die individuelle Restnutzungsdauer. Dies gestattet Ihnen, den Verkehrswert auf einer soliden Grundlage zu ermitteln und fundierte Entscheidungen zu treffen, wenn es um Investitionen in Immobilien geht.

Wertbeeinflussende Umstände

Identifikation von wertmindernden Faktoren

Um den Ertragswert einer Immobilie präzise zu ermitteln, ist es entscheidend, wertmindernde Faktoren zu identifizieren. Dazu zählen Mängel wie Bauschäden, unzureichende Instandhaltungsaufwendungen oder Mietbindungen, die nicht in den Roherträgen erfasst sind. Diese Faktoren können den Gesamtwert erheblich beeinträchtigen und sollten unbedingt berücksichtigt werden.

Anpassungen im Ertragswert

Anpassungen im Ertragswert sind notwendig, um die Auswirkungen der identifizierten wertmindernden Umstände zu reflektieren. Ein systematischer Ansatz umfasst die Berechnung der notwendigen Abzüge, um den realistischen Ertragswert zu ermitteln.

Um diese Anpassungen vorzunehmen, können Sie zum Beispiel den vorläufigen Ertragswert um eine bestimmte Summe reduzieren, die den festgestellten Mängeln entspricht. Diese Abzüge sollten klar dokumentiert werden, um Transparenz und Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten. Die Anpassungen sollten auch die Kosten für Sanierungen oder Instandhaltungen, die zur Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands erforderlich sind, berücksichtigen.

Umgang mit besonderen Umständen

Besondere Umstände, wie beispielsweise rechtliche Beschränkungen oder ungewöhnliche Lagefaktoren, können ebenfalls erheblichen Einfluss auf den Ertragswert haben. Hier gilt es, diese Umstände sachgerecht zu analysieren und in die Bewertung einfließen zu lassen.

Ein Beispiel für besondere Umstände könnte eine Immobilie sein, die in einem Sanierungsgebiet liegt. In solchen Fällen könnten Sie die potenziellen Wertsteigerungen durch geplante städtische Maßnahmen in Ihre Berechnung einbeziehen. Abgesehen davon sollten Sie auch regionale Marktanalysen einbeziehen, um die Gesamtbewertung fundierter zu gestalten und potenzielle Risiken oder Chancen zu erkennen.

Ertragswertverfahren in der Praxis

Nutzung des Verfahrens bei Verkaufsentscheidungen

Das Ertragswertverfahren ist ein wertvolles Hilfsmittel für Ihre Verkaufsentscheidungen, da es Ihnen ermöglicht, den realistischen Verkehrswert Ihrer Immobilie zu ermitteln. Durch die Aufschlüsselung in Bodenwert und Gebäudeertragswert erfahren Sie, wie viel Gewinn potenzielle Käufer erwarten können. Dies erleichtert Ihre Preisfindung und erhöht die Chance, Ihre Immobilie erfolgreich am Markt zu platzieren.

Einfluss auf Finanzierung und Investitionen

Das Ertragswertverfahren hat einen beachtlichen Einfluss auf die Finanzierung und Investitionen. Banken und Investoren nutzen die ermittelten Werte, um Entscheidungen über Kredite und Kapitalanlagen zu treffen. Ein hoher Ertragswert kann Ihre Verhandlungsposition stärken und zu günstigeren Konditionen führen.

Darüber hinaus gibt Ihnen der Ertragswert Aufschluss über die Renditepotenziale Ihrer Immobilie. Bei einer Investition können Sie realistisch einschätzen, wie viel Einkommen Sie erzeugen können, was Ihnen bei der Kalkulation von Finanzierungsbedarf und Gewinnperspektiven hilft. Insbesondere wenn Sie mehrere Immobilien besitzen oder in neue Objekte investieren möchten, ist eine präzise Wertermittlung unerlässlich, um fundierte Entscheidungen zu treffen und Ihr Portfolio strategisch zu erweitern.

Herausforderungen bei der Durchführung

Bei der Durchführung des Ertragswertverfahrens können mehrere Herausforderungen auftreten, die Sie berücksichtigen sollten. Insbesondere die genaue Ermittlung von Roherträgen und Bewirtschaftungskosten sowie die Einschätzung des Liegenschaftszinses erfordern umfassendes Fachwissen und Erfahrung im Immobilienmarkt.

Außerdem müssen Sie Marktkenntnisse aufbringen, um ortsübliche Mieten korrekt zu ermitteln und damit unrealistische Werte zu vermeiden. Auch die Berücksichtigung sonstiger wertbeeinflussender Umstände, wie Bauschäden oder Mietbindungen, kann Ihre Bewertung komplizieren. Daher ist es oft ratsam, einen Experten hinzuzuziefhen, um die Ergebnisse präzise zu interpretieren und fundierte Entscheidungen auf Basis des Ertragswertverfahrens zu treffen.

Fazit zum Ertragswertverfahren Rechner

Das Ertragswertverfahren ist ein äußerst wertvolles Werkzeug zur Bewertung von Immobilien, insbesondere wenn Sie vermietete Wohn- oder Gewerbeimmobilien besitzen oder in Betracht ziehen. In diesem Verfahren stehen die Kapitaleinnahmen und die wirtschaftliche Nutzbarkeit der Immobilie im Vordergrund. Indem Sie den Rohertrag und die Bewirtschaftungskosten analysieren, können Sie den tatsächlichen Wert Ihrer Immobilie genauer bestimmen.

Um die Berechnungen zu vereinfachen und präzise Ergebnisse zu erzielen, können Sie auf einen Ertragswertverfahren Immobilien Rechner oder einen Ertragswertverfahren Gewerbeimmobilie Rechner zurückgreifen.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Verfahren eine fundierte Marktkenntnis erfordert. Daher sollten Sie bei der Ermittlung der ortsüblichen Miete und der Bewirtschaftungskosten sorgfältig vorgehen. Achten Sie darauf, dass der Liegenschaftszins je nach Marktbedingungen variiert und Ihre Bewertung erheblich beeinflussen kann. Mit diesen Kenntnissen ausgerüstet, sind Sie in der Lage, den Ertragswert effektiv zu kalkulieren und somit die Marktchancen Ihrer Immobilie besser zu verstehen.

Denken Sie auch an die wertbeeinflussenden Umstände, die den Ertragswert Ihrer Immobilie mindern oder erhöhen können. Ob es sich um Bauschäden oder bestehende Mietbindungen handelt, diese Faktoren sollten nicht unterschätzt werden. Sie können die Profitabilität Ihrer Investition entscheidend beeinflussen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Ertragswertverfahren Ihnen nicht nur hilft, den Verkehrswert einer Immobilie zu ermitteln, sondern auch, potenzielle Renditen und Risiken besser abzuschätzen. Nutzen Sie diese Methode, um informierte Entscheidungen zu treffen und die besten Ergebnisse aus Ihren Immobilieninvestitionen zu erzielen.

Für eine präzise Berechnung können Sie einen Ertragswertverfahren Immobilien Rechner, einen Ertragswertverfahren Gewerbeimmobilie Rechner oder einen Ertragswertverfahren Rechner Finanzamt verwenden. Diese Werkzeuge sind besonders nützlich, um sowohl den Ertragswert als auch den Verkehrswert Ihrer Immobilien effektiv zu ermitteln.

Fragen rund um das Thema: Ertragswertverfahren Rechner

1.  Wie berechnet man das Ertragswertverfahren?

Das Ertragswertverfahren wird verwendet, um den Verkehrswert einer Immobilie basierend auf ihren zukünftigen Erträgen zu bestimmen. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Berechnung des vereinfachten Ertragswertverfahrens:

Berechnung des Bodenwerts: Multiplizieren Sie den Bodenrichtwert mit der Grundstücksfläche, um den Bodenwert zu erhalten.

Bodenwert=Bodenrichtwert × Grundstücksfläche

Ermittlung des Jahresrohertrags: Multiplizieren Sie die Wohnfläche mit der Miete pro Quadratmeter und dann mit 12 Monaten.

Jahresrohertrag=Wohnfläche × Miete je Quadratmeter×12

Berechnung der Bewirtschaftungskosten: Diese werden oft pauschal mit 20 % des Jahresrohertrags angesetzt.

Bewirtschaftungskosten=Jahresrohertrag × 0,2

Ermittlung des Jahresreinertrags: Ziehen Sie die Bewirtschaftungskosten vom Jahresrohertrag ab.

Jahresreinertrag=Jahresrohertrag−Bewirtschaftungskosten

Berechnung des Gebäudeertragswerts: Subtrahieren Sie die Bodenwertverzinsung (Bodenwert multipliziert mit dem Liegenschaftszins) vom Jahresreinertrag.

Ermittlung des Ertragswerts: Der endgültige Ertragswert ergibt sich durch die Addition von Bodenwert und kapitalisiertem Gebäudeertragswert.

2. Wie berechnet man den Wert eines Mietshauses?

Der Wert eines Mietshauses lässt sich am genauesten durch ein Wertgutachten eines Sachverständigen bestimmen. Alternativ können Sie eine kostenlose Online-Immobilienbewertung nutzen, um eine grobe Schätzung zu erhalten. Die Kosten für ein Wertgutachten liegen in der Regel zwischen 800 und 2000 Euro, je nach Umfang und Komplexität des Gutachtens.

3. Was ist höher: Ertragswert oder Verkehrswert?

Der Verkehrswert einer Immobilie ist in der Regel ein Mischwert aus dem Realwert und dem Ertragswert. Abhängig von der Lage und der baulichen Situation kann der Ertragswert unterschiedlich stark in die Verkehrswertberechnung einfließen. Der Ertragswert basiert auf den erwarteten Erträgen aus der Immobilie, während der Verkehrswert den aktuellen Marktwert darstellt.

4. Welche Unterlagen sind für das Ertragswertverfahren erforderlich?

Für die Berechnung des Ertragswerts benötigen Sie eine Reihe von Informationen, darunter:

  • Grundstücksgröße: Die Fläche des Grundstücks ist entscheidend für die Berechnung des Bodenwerts.
  • Mieteinnahmen: Die erzielbaren Mieten sind eine zentrale Größe für die Ertragswertberechnung.
  • Bewirtschaftungskosten: Diese umfassen die Kosten für Verwaltung, Instandhaltung und Mietausfallrisiken.
  • Liegenschaftszins: Der in der Gemeinde gültige Liegenschaftszins ist wichtig für die Kapitalisierung der Erträge.
  • Immobilienart: Die Nutzung der Immobilie (z. B. Wohn- oder Gewerbeimmobilie) beeinflusst die Berechnung.
  • Alter und Restnutzungsdauer: Diese Faktoren wirken sich auf die Wertminderung der Immobilie aus.

5. Wie funktioniert das vereinfachte Ertragswertverfahren?

Beim vereinfachten Ertragswertverfahren wird der nachhaltig erzielbare Jahresertrag mit einem Kapitalisierungsfaktor multipliziert. Dieser Ertrag wird häufig auf Basis der Ergebnisse der letzten drei Wirtschaftsjahre ermittelt. Das Verfahren bietet eine vereinfachte Möglichkeit, den Ertragswert zu berechnen, indem es sich auf durchschnittliche Ertragszahlen und einen festen Kapitalisierungsfaktor stützt.

6. Wie berechnet das Finanzamt den Wert eines Hauses?

Das Finanzamt nutzt verschiedene Bewertungsverfahren zur Ermittlung des Verkehrswerts einer Immobilie, darunter:

  • Vergleichswertverfahren: Wird angewendet, wenn genügend vergleichbare Verkaufsdaten vorliegen.
  • Ertragswertverfahren: Kommt bei renditeorientierten Immobilien zum Einsatz, bei denen die Mieteinnahmen im Vordergrund stehen.
  • Sachwertverfahren: Wird genutzt, wenn der Wert der Immobilie stark durch die Baukosten und die Substanz geprägt ist.

Die Wahl des Verfahrens hängt von der Art der Immobilie und den verfügbaren Daten ab.

7. Wie kann ich den Wert meines Hauses selbst berechnen?

Zur eigenen Berechnung des Hauswerts können Sie das Vergleichswertverfahren verwenden. Dabei wird der Verkaufspreis eines Vergleichsobjekts durch dessen Fläche geteilt und mit der Fläche Ihres Objekts multipliziert:

Hauswert(Verkehrswert)=(Verkaufspreis Vergleichsobjekt/ Fläche Vergleichsobjekt(m²) ​)× Fläche zu bewertendes Objekt

Beispiel: 500.000 €/200 m²×180 m²=450.000 €

8. Wie kann ich den Verkehrswert meines Hauses berechnen?

Der Verkehrswert kann auch im Rahmen des Sachwertverfahrens ermittelt werden. Hierbei wird der Verkehrswert durch die folgende Formel berechnet:

(Bodenwert+Gebäudesachwert)×Sachwertfaktor

Das Sachwertverfahren berücksichtigt den Bodenwert, den Gebäudesachwert und einen Sachwertfaktor, der die Marktanpassung widerspiegelt.

9. Welche Miete wird für das Ertragswertverfahren benötigt?

Für das Ertragswertverfahren sind verschiedene Mietarten relevant:

  • Marktmiete: Die am Markt tatsächlich erzielte Miete zum Zeitpunkt der Bewertung.
  • Ortsübliche Vergleichsmiete: Durchschnittsmiete vergleichbarer Objekte in der Umgebung.
  • Netto-Kaltmiete: Miete ohne Nebenkosten.
  • Brutto-Warmmiete: Miete einschließlich aller Nebenkosten.

10. Wann wendet man das Ertragswertverfahren an?

Das Ertragswertverfahren wird angewendet, wenn der Wert einer Immobilie als Kapitalanlage betrachtet wird. Es ist ideal für Immobilien, die regelmäßig Erträge generieren, wie vermietete Wohn- und Gewerbeimmobilien. Im Gegensatz zu anderen Verfahren berücksichtigt das Ertragswertverfahren die zukünftigen Einnahmen und ist daher besonders geeignet, um den Wert von Mietobjekten genau zu beschreiben.

11. Wer berechnet den Ertragswert?

Der Ertragswert wird in der Regel von einem Sachverständigen oder Gutachter berechnet. Der Gutachter ermittelt zunächst den Bodenwert und den Wert der baulichen Anlagen getrennt, da der Boden in der Regel nicht an Wert verliert, während die baulichen Anlagen durch Alterung und Abnutzung an Wert einbüßen.

12. Wie berechnet das Finanzamt den Ertragswert?

Das Finanzamt berechnet den Ertragswert einer Immobilie durch die Summe aus Bodenwert und Gebäudeertragswert. Der Bodenwert wird durch die Multiplikation des Bodenrichtwerts mit der Grundstücksfläche ermittelt. Der Gebäudeertragswert ergibt sich aus dem Grundstücksreinertrag, der durch den Abzug der Bewirtschaftungskosten vom Jahresrohertrag berechnet wird. Diese Berechnung berücksichtigt die langfristigen Erträge der Immobilie und die Kosten ihrer Bewirtschaftung.

13. Wie rechnet man den Ertragswert aus?

Der Ertragswert wird berechnet, indem man den Reinertrag durch Abzug der Bewirtschaftungskosten vom Rohertrag ermittelt. Anschließend wird der Reinertragsanteil der baulichen Anlagen durch Abzug des Bodenwertverzinsungsbetrags vom Reinertrag berechnet. Der vorläufige Ertragswert der baulichen Anlage ergibt sich aus der Multiplikation des Reinertragsanteils mit einem Barwertfaktor.

14. Wie wird der Wert eines Mehrfamilienhauses berechnet?

Der Wert eines Mehrfamilienhauses kann durch das Ertragswertverfahren ermittelt werden. Dabei sind verschiedene Faktoren relevant, darunter der Bodenwert, der Rohertrag, die Bewirtschaftungskosten, der Vervielfältiger und der bauliche Zustand des Hauses. Diese Faktoren werden berücksichtigt, um den wirtschaftlichen Wert des Mehrfamilienhauses zu bestimmen.

15. Welche Faktoren sind bei der Berechnung des Ertragswerts zu berücksichtigen?

Bei der Berechnung des Ertragswerts werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, darunter:

  • Kosten der Kapitalbeschaffung: Die Finanzierungskosten, die den Ertrag beeinflussen.
  • Risiko: Die Unsicherheiten und Risiken, die mit der Immobilie verbunden sind.
  • Erwarteter zukünftiger Cashflow: Die prognostizierten Einnahmen aus der Immobilie.

Diese Faktoren helfen, den heutigen Wert der zukünftigen Gewinne zu bestimmen.

16. Wie setzt sich der Ertragswert zusammen?

Der Ertragswert setzt sich aus dem Bodenwert und dem Gebäudeertragswert zusammen. Beide Komponenten werden separat berechnet und am Ende addiert. Der Bodenwert wird in der Regel anhand der Bodenrichtwerte ermittelt. Für die Berechnung des Gebäudeertragswerts sind mehrere Schritte erforderlich, einschließlich der Ermittlung des Reinertrags und der Kapitalisierung dieses Werts.

17. Was mindert den Wert des Hauses?

Verschiedene Faktoren können den Wert einer Immobilie mindern, darunter:

  • Lage der Immobilie: Immobilien in der Nähe von stark befahrenen Hauptverkehrsstraßen können aufgrund von Lärm und Umweltbelastungen an Wert verlieren.
  • Bauliche Mängel: Schäden an der Bausubstanz oder fehlende Instandhaltung können den Wert der Immobilie negativ beeinflussen.
  • Rechtliche Beschränkungen: Baulasten oder andere rechtliche Einschränkungen können die Flexibilität und Attraktivität einer Immobilie verringern.

18. Wie berechnet das Finanzamt ein geerbtes Haus?

Wenn eine vermietete Immobilie oder ein Grundstück geerbt wird, zieht das Finanzamt bei der Berechnung der Erbschaftsteuer in der Regel 10 % vom Immobilienwert ab. Dies bedeutet, dass nur noch 90 % des Verkehrswerts für die Erbschaftsteuer relevant sind. Diese Regelung berücksichtigt die potenziellen Belastungen und Risiken, die mit der Verwaltung von vermieteten Immobilien verbunden sind.

19. Wo bekomme ich den Verkehrswert meines Hauses her?

Um eine belastbare Wertangabe zu Ihrer Immobilie zu erhalten, sollten Sie den Verkehrswert von einem zertifizierten Sachverständigen ermitteln lassen. Dieser kennt sich in Ihrer Region und mit dem aktuellen Immobilienmarkt aus und kann eine genaue und marktkonforme Bewertung Ihrer Immobilie vornehmen.

20. Wie berechnet man den Wert eines alten Hauses?

Der Wert eines alten Hauses wird häufig durch Abnutzung und Überalterung gemindert. Zur Berechnung der Alterswertminderung kann folgende Formel verwendet werden:

Altersabschlag=(Alter des Gebäudes/Gesamtnutzungsdauer​)×100%

Der Altersabschlag wird in Prozent angegeben und hilft, den Wertverlust der Immobilie über die Zeit zu quantifizieren.

Quellen:

Bewertungsgesetz (BewG) § 184 Bewertung im Ertragswertverfahren

Bewertungsgesetz (BewG) § 200 Vereinfachtes Ertragswertverfahren

Verordnung über die Grundsätze für die Ermittlung der Verkehrswerte von Immobilien und der für die Wertermittlung erforderlichen Daten (Immobilienwertermittlungsverordnung - ImmoWertV)

Nachrichten zum Thema: Ertragswertverfahren Rechner

Ermittlung des Ertragswerts im vereinfachten Ertragswertverfahren

Wertermittlung von Immobilien und Grundstücken, Von Bernhard Metzger · 2010, ISBN:9783448100556, 3448100552

Peter Seppelfricke, Handbuch Aktien- und Unternehmensbewertung, 2005, S. 38

Schmidt, Karin. Ein Vergleich zwischen österreichischen und angelsächsischen Bewertungsmethoden mit Schwerpunkt auf dem Ertragswertverfahren unter besonderer Berücksichtigung von Renditeaspekten Wien 2004, Masterthese Immobilienlehrgänge der TU Wien.

Goetz Sommer, Ralf Kröll: Lehrbuch zur Immobilienbewertung: Unter Berücksichtigung der ImmoWertV und der Sachwert-Richtlinie Luchterhand (Hermann), 4. Auflage, Mai 2013, ISBN 978-3-804130920.

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