Die Abgeschlossenheitsbescheinigung ist eine notwendige Voraussetzung für die Umwandlung eines Mehrfamilienhauses in separate Eigentumswohnungen. Mit dieser Bescheinigung wird bestätigt, dass die neu geschaffenen Wohneinheiten räumlich voneinander getrennt und somit in sich abgeschlossen sind. Dies ermöglicht es verschiedenen Eigentümern, die Wohnungen nicht nur zu besitzen, sondern auch als Sicherheit für Finanzierungen, wie beispielsweise Bankdarlehen, zu nutzen.
Die Ablösung bezeichnet das Zurückzahlen eines bestehenden Darlehens durch ein neues Darlehen, um günstigere Finanzierungskonditionen zu erreichen oder die finanzierende Bank zu wechseln. Dieser Vorgang ist besonders vorteilhaft, wenn sich dadurch finanzielle Konditionen verbessern lassen.
Eine Abnahmeverpflichtung ist eine Vereinbarung, bei der sich der Darlehensnehmer verpflichtet, das Darlehen innerhalb einer festgelegten Frist auszahlen zu lassen. Wird diese Frist überschritten, fallen in der Regel Bereitstellungszinsen an. Diese Zinsen betragen häufig 0,25 Prozent des nicht abgerufenen Darlehensbetrages pro Monat.
Abschreibung bezieht sich auf den steuerrechtlich anerkannten Wertverlust eines Wirtschaftsgutes, der über die Nutzungsdauer verteilt steuerlich geltend gemacht werden kann. Dies betrifft alle Wirtschaftsgüter eines Betriebs, deren Nettoanschaffungskosten über 410 Euro liegen, sowie Immobilien, die als Kapitalanlage genutzt werden. Auch Privatpersonen, die Immobilieneigentum erwerben, können von Abschreibungen auf das Gebäude profitieren, während das Grundstück selbst nicht abschreibbar ist, da es keiner Wertminderung unterliegt.
Die Absetzung für Abnutzung, kurz AfA, ist ein steuerrechtlicher Begriff, der die Wertminderung von Wirtschaftsgütern über deren Nutzungsdauer berücksichtigt. Dies ermöglicht sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen, die Investitionen in abnutzbare Güter steuerlich geltend zu machen. Für Immobilien, die vermietet werden, ist die AfA besonders relevant. Anschaffungen bis zu einem Nettokaufpreis von 410 Euro können im Anschaffungsjahr vollständig abgeschrieben werden. Bei höheren Beträgen erfolgt die Abschreibung verteilt über mehrere Jahre, gemäß den Vorgaben des Finanzamtes.
Die Abstandsfläche ist ein Begriff aus dem Baurecht, der den Raum zwischen einem Gebäude und der Grundstücksgrenze oder anderen Bauwerken definiert. Sie dient dazu, ausreichend Licht, Luft und Privatsphäre zu gewährleisten und ist in den Landesbauordnungen verschieden geregelt. Abstandsflächen sollen sicherstellen, dass Gebäude nicht zu dicht aneinandergebaut werden, um eine Überbauung und Verschattung zu vermeiden. Die genaue Größe und Ausgestaltung der Abstandsfläche hängt von der Höhe des Gebäudes, der lokalen Bauordnung und spezifischen Bebauungsplänen ab.
Die Abtretung ist der rechtliche Vorgang der Übertragung eines Rechts von einer Partei auf eine andere. Dies spielt insbesondere in der Baufinanzierung eine Rolle, wenn eine Grundschuld im Rahmen von Umschuldungen von einem alten auf einen neuen Gläubiger übertragen wird, ohne eine neue Grundschuld eintragen zu müssen. Der neue Darlehensgeber erwartet, dass die Bedingungen der abzutretenden Grundschuld seinen Anforderungen entsprechen.
Der Abwicklungsnotar ist für die Durchführung aller notariellen Aufgaben im Zusammenhang mit einem Immobilienkauf zuständig. Im Gegensatz zum Angebotsnotar, der oft am Ort des Käufers tätig ist und lediglich den Kaufvertrag als Angebot verliest, kümmert sich der Abwicklungsnotar um die Genehmigung durch den Verkäufer und die weitere Abwicklung, einschließlich der Koordination mit städtischen Ämtern bis hin zur Kaufpreiszahlung und Eigentumsübertragung.
Allgemeine Darlehensbedingungen sind von Banken vorformulierte Vertragsbestimmungen, die bei der Abwicklung von Darlehen grundsätzlich für alle Kunden gelten. Sie regeln die rechtlichen Grundlagen des Darlehensvertrages und stellen sicher, dass alle wesentlichen Vertragspunkte standardisiert und transparent gehandhabt werden.
Ein Altbau bezeichnet ein Gebäude, das typischerweise vor 1945 errichtet wurde. Diese Immobilien sind oft durch historische Architekturmerkmale wie hohe Decken, Stuckverzierungen und originale Holzfußböden charakterisiert. In der Immobilienbewertung wird der Wert von Altbauten anhand ihrer Bausubstanz, ihres Erhaltungszustandes und der Notwendigkeit von Modernisierungen beurteilt. Altbauten können trotz ihres Alters aufgrund ihrer zentralen Lage, ihres architektonischen Charmes und ihrer robusten Bauweise eine hohe Nachfrage und entsprechende Marktwerte erzielen. Die Herausforderungen bei Altbauten beinhalten häufig energetische Sanierungsbedarfe und Anforderungen des Denkmalschutzes, welche die Nutzungsmöglichkeiten und Umbaumaßnahmen beeinflussen können.
Die Alterswertminderung beschreibt die Reduktion des Wertes einer Immobilie aufgrund ihres fortschreitenden Alters. Dieser Wertverlust berücksichtigt die physische Abnutzung und die technische Überalterung der baulichen Substanz. In der Immobilienbewertung wird dieser Aspekt durch entsprechende Abschreibungen erfasst, um den aktuellen Marktwert der Immobilie realistisch darzustellen. Die Alterswertminderung beeinflusst somit maßgeblich den Verkehrswert und ist ein zentraler Faktor in der Wertermittlung von bestehenden Bauten.
Altlasten sind Kontaminationen des Bodens oder von Gebäuden, die durch frühere Nutzungen oder durch Unfälle entstanden sind und ein potenzielles Risiko für die Umwelt oder die Gesundheit darstellen. Diese können beispielsweise aus zurückgelassenen, umweltschädlichen Stoffen wie Schwermetallen, Chemikalien oder Ölen bestehen. Die Sanierung von Altlasten ist oft kostenintensiv und notwendig, um die Fläche wieder sicher nutzbar zu machen oder gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen. Die Existenz von Altlasten muss bei der Verkehrswertermittlung berücksichtigt werden, da sie den Wert der betroffenen Immobilie erheblich mindern kann.
Amortisation, auch als Tilgung bekannt, bezieht sich auf die Rückzahlung des aufgenommenen Kapitals eines Darlehens. Sie ist der Prozess, durch den der Schuldner die Darlehenssumme über die Laufzeit des Darlehens sukzessive reduziert. Dabei werden regelmäßige Zahlungen geleistet, die sowohl Zinsen als auch einen Teil des Hauptbetrags umfassen, um die Gesamtschuld zu tilgen.
Ein amtlicher Lageplan zeigt detailliert die Abgrenzungen von Grundstücken sowie planungsrelevante topographische Merkmale wie Gebäude, Wege, Straßen und Vegetation einer bestimmten Gegend. Dieser Plan ist essentiell für die Beantragung von Baugenehmigungen und wird oft zur Unterstützung von Finanzierungsentscheidungen herangezogen.
Das Amtsgericht stellt die unterste Ebene der Gerichtsbarkeit in Deutschland dar. Es übernimmt neben der Durchführung von Verhandlungen und gerichtlichen Entscheidungen auch administrative Aufgaben wie die Führung des Grundbuchs. In diesem sind alle Grundstücke sowie die dazugehörigen Immobilien und Eigentümer verzeichnet.
Ein Anderkonto ist ein Treuhandkonto, das von einem Notar im Rahmen der Abwicklung eines Immobilienkaufs geführt wird. Auf dieses Konto zahlen Käufer den Kaufpreis ein, und der Notar sorgt für die sichere Überweisung des Betrags an den Verkäufer. Der Notar trägt dabei die Verantwortung für die korrekte Abwicklung und ist gegen Fehler und Missbrauch versichert.
Der Angebotsnotar ist der Notar, bei dem das Angebot eines Kaufvertrags protokolliert wird. Dieser Prozess ermöglicht es dem Verkäufer, das Angebot bei diesem oder einem anderen Notar anzunehmen, wodurch der Kaufvertrag rechtsgültig wird.
Eine Annahmeerklärung ist eine Willenserklärung, die als Antwort auf ein vorangegangenes Kaufvertragsangebot abgegeben wird und den Vertrag rechtlich wirksam macht.
Die Annuität ist der Gesamtbetrag aus Zins- und Tilgungsleistungen, der jährlich für ein Darlehen gezahlt wird.
Beim Annuitätendarlehen zahlt der Kreditnehmer eine jährlich gleichbleibende Summe, die Annuität, an den Darlehensgeber zurück. Diese Zahlungen erfolgen meist in monatlichen Raten und setzen sich aus Zinsen und Tilgung zusammen. Mit fortschreitender Laufzeit verringert sich der Zinsanteil und erhöht sich der Tilgungsanteil aufgrund der abnehmenden Darlehensschuld.
Die Anschaffungskosten umfassen alle Kosten, die beim Kauf von bebauten Grundstücken entstehen, einschließlich des Kaufpreises und der Nebenkosten wie Grunderwerbsteuer, Notar- und Amtsgebühren sowie eventuell anfallende Maklercourtage.
Die Auflassung ist ein Rechtsakt, durch den das Eigentum an einem Grundstück übertragen wird. Sie wird typischerweise im Rahmen eines Kaufvertrags durch einen Notar beurkundet und ist zusammen mit der Eintragung des Eigentumswechsels ins Grundbuch für den rechtlichen Übergang des Eigentums entscheidend.
Die Auflassungsvormerkung ist ein grundbuchrechtlicher Eintrag, der den Anspruch des Grundstückskäufers auf Übertragung des Eigentums absichert, bis er offiziell als neuer Eigentümer im Grundbuch eingetragen wird. Diese Vormerkung verhindert, dass der Verkäufer das Eigentum an der Immobilie während des Übertragungsprozesses mehrfach veräußern kann. Die Eintragung und Löschung der Auflassungsvormerkung erfolgen ausschließlich durch einen Notar, was eine zusätzliche rechtliche Sicherheit für die beteiligten Parteien schafft.
Ein Aufteiler ist ein Unternehmer, der sich gewerblich darauf spezialisiert hat, Mehrfamilienhäuser in einzelne Eigentumswohnungen zu segmentieren. Diese Wohnungen werden üblicherweise renoviert und dann einzeln verkauft. Der Prozess der Umwandlung eines Mehrfamilienhauses in separate Eigentumseinheiten ist auch als Aufteilung bekannt.
Die Aufteilung bezieht sich auf den rechtlichen Vorgang, bei dem ein bestehendes Mehrfamilienhaus in individuelle Eigentumswohnungen umgewandelt wird. Jede Einheit kann anschließend an verschiedene Eigentümer verkauft werden. Eine grundlegende Voraussetzung für diese Aufteilung ist die Abgeschlossenheitsbescheinigung, die die Bildung von Sondereigentum und Gemeinschaftseigentum ermöglicht, wie in der Teilungserklärung definiert.
Der Auftragszweck definiert den spezifischen Grund für die Erstellung eines Gutachtens. Dies kann eine Vielzahl von Anlässen umfassen, darunter Erbstreitigkeiten, Scheidungen, Kauf- oder Verkaufsvorgänge von Immobilien, Entscheidungen in Kapitalanlagen, Erbauseinandersetzungen, Vermögensaufstellungen, Enteignungsverfahren, steuerliche Bewertungen, Erbbauzinsanpassungen und die Erstellung von Gegengutachten.
Aufwendungsdarlehen sind staatlich geförderte Kredite mit besonders günstigen Zinskonditionen, die vor allem im Wohnungsbau für Projekte wie energetische Modernisierungen genutzt werden. Diese Darlehen können unter anderem über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragt werden.
Der Staat unterstützt den Wohnungsbau durch die Bereitstellung von zinsgünstigen Darlehen und direkten Zuschüssen. Diese finanziellen Hilfen dienen der Förderung von Bau- und Sanierungsprojekten im privaten und gewerblichen Sektor.
Ein Ausbauhaus wird von einem gewerblichen Anbieter bis zu einem bestimmten Fertigstellungsgrad errichtet. Die finale Fertigstellung und der Innenausbau liegen in der Verantwortung des Bauherrn, der diese Arbeiten eigenständig oder mit Hilfe von Fachkräften durchgeführt.
Die Auszahlung eines Darlehens erfolgt, sobald alle Voraussetzungen hierfür erfüllt sind. Bei Neubauten wird das Darlehen entsprechend dem Baufortschritt in Teilbeträgen ausgezahlt, während es bei fertigen Gebäuden in der Regel in einer Summe zur Verfügung gestellt wird. In bestimmten Fällen kann eine vorzeitige Auszahlung gegen einen Vorvalutierungszuschlag erfolgen, um das erhöhte Risiko und den Mehraufwand abzudecken.
Der Auszahlungskurs definiert den Prozentsatz des Darlehensbetrags, den ein Darlehensnehmer effektiv erhält. Es ist üblich, dass nicht der volle Betrag eines Darlehens ausgezahlt wird, um Steuervorteile zu nutzen und die Zinskosten zu minimieren. Der nicht ausgezahlte Teil des Darlehens wird als vorab gezahlte Zinsen betrachtet.
Die Auszahlung eines Darlehens durch Banken erfolgt erst, wenn spezifische Auszahlungsvoraussetzungen erfüllt sind. Zu diesen Voraussetzungen zählen unter anderem vollständig unterzeichnete Darlehensverträge und die Eintragung von Grundpfandrechten an der vereinbarten Rangstelle im Grundbuch.
Ein Aval bezeichnet eine Kreditbürgschaft oder Garantie, die von einem Kreditinstitut übernommen wird. Hierbei stellt die Bank nicht direkt finanzielle Mittel, sondern ihre eigene Kreditwürdigkeit zur Verfügung. Bei der Übernahme einer Bürgschaft verpflichtet sich das Kreditinstitut, für die Verbindlichkeiten des Kreditnehmers gegenüber Dritten einzustehen. Ein häufiges Beispiel hierfür ist die Kautionsbürgschaft in Mietverhältnissen.
Ein Balkon ist ein offener Vorbau an einem Gebäude, der üblicherweise durch ein Geländer oder eine Brüstung gesichert ist und von innen betreten werden kann. Balkone bieten zusätzlichen Außenraum und dienen häufig als Erweiterung des Wohnbereichs.
Eine Bauanzeige ist eine formelle Mitteilung an die Bauaufsichtsbehörde über den Beginn von Baumaßnahmen. In bestimmten Fällen kann eine Bauanzeige ausreichen, um mit dem Bauvorhaben zu beginnen, jedoch ist dies selten der Fall. Üblicherweise ist eine vollständige Baugenehmigung erforderlich.
Die Baubeschreibung definiert zusammen mit den Bauplänen den Umfang und die Details eines Bauprojekts, für das sich ein Bauträger vertraglich verpflichtet hat. Diese Dokumente sind entscheidend, da sie die vertraglichen Leistungen des Bauträgers festlegen. Es ist äußerst wichtig, dass der Bauherr diese Dokumente sorgfältig prüft, idealerweise mit Unterstützung eines qualifizierten Architekten, um späteren Überraschungen vorzubeugen.
Bauen bezeichnet den Prozess des planmäßigen Errichtens oder Zusammenfügens von Strukturen und Gebäuden.
Eine Baugenehmigung ist eine behördliche Erlaubnis, die nach landesspezifischer Bauordnung erforderlich ist, um mit Baumaßnahmen beginnen zu dürfen. Besonders bei Eingriffen in die Außenhülle oder die Statik eines Gebäudes ist in der Regel eine Baugenehmigung notwendig.
Das Baugesetzbuch (BauGB) regelt das Bauplanungsrecht in Deutschland und ist in vier Teile gegliedert: Allgemeines Städtebaurecht, Besonderes Städtebaurecht, Sonstige Vorschriften und Überleitungsvorschriften sowie Schlussvorschriften. Der § 194 des Baugesetzbuches definiert den Verkehrswert einer Immobilie als den Preis, der zu einem bestimmten Zeitpunkt unter Berücksichtigung aller relevanten rechtlichen und tatsächlichen Eigenschaften sowie der Lage im gewöhnlichen Geschäftsverkehr zu erzielen wäre.
Eine Baulast ist eine rechtliche Verpflichtung des Grundstückseigentümers gegenüber der Baubehörde, bestimmte Maßnahmen auf seinem Grundstück durchzuführen, zu unterlassen oder zu dulden. Sie wird im Baulastenverzeichnis erfasst und kann den Wert einer Immobilie mindern. Typische Baulasten umfassen Abstandsflächen-, Stellplatz- und Vereinigungsbaulasten.
Bauliche Veränderungen am Gemeinschaftseigentum in einem Mehrfamilienhaus bedürfen grundsätzlich der Zustimmung aller Wohnungseigentümer. In der Gemeinschaftsordnung kann jedoch festgelegt sein, dass für bestimmte Maßnahmen, wie das Anbringen von Markisen, keine oder nur eine einfache Mehrheitsentscheidung erforderlich ist. Es empfiehlt sich, die Gemeinschaftsordnung genau zu prüfen, bevor Maßnahmen umgesetzt werden. Bei Unsicherheiten sollte der Verwalter schriftlich um Auskunft gebeten werden. Ohne die erforderliche Zustimmung vorgenommene Änderungen müssen möglicherweise auf eigene Kosten rückgängig gemacht werden.
Ein Baumangel liegt vor, wenn die tatsächliche Beschaffenheit eines Bauwerks von der vertraglich vereinbarten abweicht. Ein solcher Mangel kann zu einem Bauschaden führen, bei dem die Substanz des Gebäudes beeinträchtigt ist.
Das Bauordnungsrecht umfasst gesetzliche Regelungen zur Errichtung, Änderung und zum Abbruch baulicher Anlagen. In Deutschland hat jedes Bundesland eigene Vorschriften, die sich unterscheiden können. Beispielsweise werden in Niedersachsen diese Regelungen durch die Niedersächsische Bauordnung (NBauO) spezifiziert.
Ein Bauschaden entsteht an einem Gebäude durch Faktoren wie unterlassene Instandhaltung oder äußere Einwirkungen, z. B. Hagelschäden. Bauschäden können auch aus Baumängeln resultieren. Sie beeinflussen häufig den Verkehrswert einer Immobilie negativ. Im Verkehrswertgutachten wird der Einfluss eines Bauschadens auf den Marktwert berücksichtigt, sofern dies am lokalen Immobilienmarkt üblich ist.
Ein Bauschein ist im Grunde ein Bestandteil der Baugenehmigung und wird erteilt, sobald diese genehmigt ist. Er symbolisiert das Recht, mit den Bauarbeiten gemäß den genehmigten Plänen zu beginnen.
Eine Bausparkasse ist ursprünglich eine Genossenschaft, die es Mitgliedern ermöglicht, regelmäßig Geld einzuzahlen, welches dann anderen Mitgliedern als Darlehen für den Hausbau zur Verfügung gestellt wird. Nach ausreichender Einzahlung erwirbt das Mitglied selbst einen Anspruch auf ein Darlehen.
Ein Bausparvertrag mit einer Bausparkasse berechtigt den Sparer zu einem Darlehen, nachdem er vorab einen bestimmten Betrag angespart hat. Typischerweise spart man etwa die Hälfte der vereinbarten Summe selbst an und erhält später das Darlehen zu günstigen Zinsen. Es gibt viele verschiedene Tarife mit unterschiedlichen Konditionen für Spar- und Darlehenszinsen sowie staatliche Förderungen unter bestimmten Bedingungen.
Ein Bauträgermodell bezieht sich auf eine Methode, bei der ein Unternehmen Grundstücke erwirbt, bebaut und die Immobilien schlüsselfertig verkauft. Weitere Informationen sind im Kontext des Steuermodells relevant.
Ein Bauträger ist ein Unternehmen, das Grundstücke erwirbt, darauf Häuser oder Eigentumswohnungen errichtet und diese schlüsselfertig an Interessenten verkauft. Bauträger tragen die Verantwortung für die komplette Entwicklung und Realisierung der Bauprojekte.
Dies ist eine einmalige Gebühr, die Banken für die Bearbeitung eines Darlehensantrags erheben.
Bedingungen sind Voraussetzungen, deren Erfüllung bestimmte rechtliche Wirkungen auslöst oder beendet.
Siehe Konditionsanpassung.
Ein Beirat, oft ein Verwaltungsbeirat genannt, ist ein von der Eigentümerversammlung gewählter Vertreter, der eng mit dem Verwalter zusammenarbeitet, um die Interessen der Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) zu vertreten. Er führt unter anderem die Belegprüfung durch.
Banken prüfen im Rahmen der Kreditvergabe, ob die monatlichen Rückzahlungen des Darlehens für den Kunden tragbar sind. Diese Prüfung berücksichtigt alle finanziellen Verpflichtungen sowie das verbleibende Einkommen des Kunden.
Beleihung bezeichnet die Gewährung eines Darlehens gegen die Eintragung einer Sicherheit, wie einer Hypothek oder Grundschuld, im Grundbuch. Kann der Kreditnehmer die Raten nicht zahlen, darf die Bank die Immobilie versteigern, um die Schulden zu begleichen.
Die Beleihungsgrenze ist der Anteil des Darlehens, den eine Bank maximal finanziert, basierend auf dem Wert der Immobilie und der Bonität des Kreditnehmers. Üblicherweise deckt dieser Anteil einen Großteil des Kaufpreises ab, der Rest muss durch Eigenkapital oder zusätzliche Sicherheiten finanziert werden.
Ein Beleihungsobjekt ist eine Immobilie, wie ein Grundstück, ein Haus oder eine Eigentumswohnung, die als Sicherheit für eine Baufinanzierung dient. Dieses Objekt wird von der Bank bewertet und akzeptiert, um ein Darlehen zu sichern.
Der Beleihungswert ist der vom Kreditgeber festgelegte Wert eines Vermögensgegenstands, typischerweise eines Grundstücks, und bestimmt die maximale Darlehenshöhe, die darauf gewährt werden kann. Üblicherweise entspricht dieser Wert etwa 80 Prozent des Verkehrswerts der Immobilie.
Bereitstellungszinsen sind Kosten, die Banken erheben, wenn ein Darlehen nach Vertragsunterzeichnung nicht sofort abgerufen wird. Diese Zinsen kompensieren die Bank für das Vorhalten der reservierten Gelder und fallen meist drei Monate nach Vertragsabschluss an, typischerweise in Höhe von ca. 0,25 Prozent des Darlehensbetrags pro Monat.
Eine beschränkte persönliche Dienstbarkeit gewährt einer bestimmten Person oder Institution spezifische Nutzungsrechte an einem Grundstück, wie etwa Wegerechte oder Leitungsrechte für Versorgungsleitungen. Diese Rechte sind im Grundbuch eingetragen und rechtlich durchsetzbar.
Die Beurkundung ist ein von einem Notar erstellter und beglaubigter Vertrag. Bei Immobilientransaktionen ist sie gesetzlich vorgeschrieben, um Rechtssicherheit zu gewährleisten. Die Kosten richten sich nach dem Kaufpreis der Immobilie. Der Notar agiert dabei neutral und berät beide Parteien unparteiisch.
Bewirtschaftungskosten umfassen alle laufenden Kosten, die für den Betrieb und die Instandhaltung einer Immobilie anfallen, wie Heizung, Wasser, Grundsteuer, Versicherungsbeiträge und Reparaturen.
Eine Wohnung gilt als bezugsfertig, wenn sie vollständig nutzbar ist, d.h., alle notwendigen Installationen wie Elektrik, Sanitär- und Heizsysteme funktionstüchtig sind und sicherer Zugang gewährleistet ist. Innen müssen Türen, Fenster und notwendige Küchenanschlüsse vorhanden sowie wesentliche Malerarbeiten abgeschlossen sein.
Der Bodenrichtwert ist ein von der Gemeinde amtlich festgestellter Wert, der den Durchschnittswert von Grundstücken in einer bestimmten Lage angibt. Er dient als Orientierung für die Steuererhebung und die Wertermittlung von Immobilien.
Der Bodenwert eines Grundstücks wird durch Multiplikation des Quadratmeterpreises mit der Größe des Grundstücks berechnet. Dieser Wert reflektiert den monetären Wert des unbebauten oder bebauten Grundstücks.
Die Bodenwertermittlung folgt den Regelungen der §§ 40 - 45 der Immobilienwertermittlungsverordnung (ImmoWertV). Hierbei werden Vergleichskaufpreise oder geeignete Bodenrichtwerte herangezogen, um den Bodenwert einer Immobilie festzulegen.
Bonität ist ein Maßstab für die Kreditwürdigkeit und finanzielle Zuverlässigkeit einer Person. Banken prüfen die Bonität eines Kunden, indem sie sein Vermögen, sein regelmäßiges Einkommen und sein Zahlungsverhalten analysieren. Hierbei werden auch externe Auskünfte, wie die von der Schufa, einbezogen. Diese Prüfung dient sowohl dem Schutz der Bank als auch dem des Kunden, um Überbelastungen durch Kredite zu vermeiden.
Eine Brandversicherung schützt ein Gebäude gegen Feuerschäden und deckt im Schadensfall die Kosten für die Wiederherstellung. Für Baufinanzierungen ist der Nachweis einer solchen Versicherung, die oft Teil einer umfassenderen Gebäudeversicherung ist, zwingend erforderlich.
Die BaFin ist eine deutsche Bundesbehörde, die im Mai 2002 gegründet wurde und die Aufsicht über das Kreditwesen, das Versicherungswesen und den Wertpapierhandel vereint. Mit Dienstsitzen in Bonn und Frankfurt am Main, zielt die BaFin darauf ab, die Funktionsfähigkeit und Integrität des deutschen Finanzsystems zu gewährleisten.
Eine Bürgschaft ist eine Sicherheitsleistung, bei der sich der Bürge verpflichtet, für die Schulden des Hauptschuldners einzustehen, sollte dieser seinen Verpflichtungen nicht nachkommen können. Bürgschaften bieten Kreditgebern zusätzliche Sicherheit.
Im Rahmen der Wohnungsbaufinanzierung kann für die Übernahme einer Bürgschaft eine Bürgschaftsgebühr anfallen. Diese Gebühr wird vom Bürgen, meist einer Bank, für das übernommene Risiko sowie den damit verbundenen Prüfungs- und Verwaltungsaufwand erhoben und dem Darlehensnehmer in Rechnung gestellt.
Die Courtage ist eine Gebühr, die ein Immobilienmakler für die Vermittlung von Kauf- oder Mietverträgen erhält. Diese Provision wird in der Regel als Prozentsatz des Verkaufspreises oder der Jahresmiete berechnet und ist bei erfolgreichem Abschluss des Geschäfts fällig.
Die Creditreform-Auskunft, oft bezogen von der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (Schufa), ist ein Instrument zur Bonitätsprüfung. Kreditinstitute und andere Wirtschaftsunternehmen nutzen diese Informationen, um die Kreditwürdigkeit und Zahlungsfähigkeit von Personen zu bewerten und um Kunden vor übermäßiger Verschuldung zu schützen. Der von der Schufa ermittelte Bonitätsscore ist entscheidend für die Kreditvergabe.
Das Dach ist der obere Abschluss eines Gebäudes, konzipiert, um es vor Witterungseinflüssen wie Regen, Schnee und Sonne zu schützen.
Das Dachgeschoss ist die oberste wohnbare Ebene eines Gebäudes mit schrägem Dach. Bei der Berechnung der Wohnfläche nach der Wohnflächenverordnung (WoFlV) werden Flächen unter Dachschrägen nur anteilig berücksichtigt, abhängig von der Höhe der Schräge.
Das Damnum, auch bekannt als Disagio, bezeichnet eine anfängliche Zinsvorauszahlung, die der Darlehensnehmer leistet, um im Gegenzug einen niedrigeren Zinssatz für sein Darlehen zu erhalten. Es wird als Prozentsatz des Darlehensbetrags ausgedrückt und von der Kreditsumme abgezogen.
Ein Darlehen ist eine finanzielle Vereinbarung, bei der ein Darlehensgeber (z.B. eine Bank) einem Darlehensnehmer eine bestimmte Geldsumme zur Verfügung stellt, die dann innerhalb einer vereinbarten Frist zusammen mit Zinsen zurückgezahlt wird.
Ein Darlehensantrag ist ein formeller Antrag, den eine Person bei einer Bank einreicht, um ein Darlehen zu erhalten. Der Antrag bildet zusammen mit der Genehmigung der Bank die Basis für einen Darlehensvertrag.
Die Darlehensurkunde, oft einfach Darlehensvertrag genannt, ist das rechtliche Dokument, das die Bedingungen eines Darlehens zwischen einem Darlehensgeber und einem Darlehensnehmer festlegt. Sie enthält Details zu Darlehenshöhe, Zinssatz, Laufzeit und Rückzahlungsbedingungen.
Ein Darlehensvertrag dokumentiert die Vereinbarung zwischen einem Darlehensgeber und einem Darlehensnehmer über die Ausleihung und Rückzahlung einer Geldsumme unter festgelegten Konditionen. Solche Verträge werden häufig durch Grundschulden oder andere Sicherheiten abgesichert, besonders bei Baufinanzierungen.
Die degressive Absetzung ermöglicht in den ersten acht Jahren eine Abschreibung von jährlich 5 Prozent der Herstellungs- oder Anschaffungskosten für Neubauten, die vermietet werden. In den folgenden sechs Jahren können jährlich 2 Prozent und in den anschließenden 36 Jahren jährlich 1,25 Prozent abgesetzt werden. Diese Methode bietet in den Anfangsjahren einen höheren Steuervorteil und kann nur in Anspruch genommen werden, wenn der Hersteller selbst noch keine AfA für das Gebäude geltend gemacht hat.
Denkmalschutz ist ein rechtlich geregeltes Verfahren zur Erhaltung und Pflege von Bauwerken, die aufgrund ihrer historischen, künstlerischen oder wissenschaftlichen Bedeutung unter besonderen Schutz gestellt werden. Ziel ist es, die originale Substanz dieser Kulturgüter durch Maßnahmen wie Rekonstruktion, Konservierung, Restaurierung und Sanierung zu bewahren. Denkmalschutz kann den Verkehrswert einer Immobilie beeinflussen, da bestimmte Umbauten und Veränderungen eingeschränkt oder untersagt sind.
Dienstbarkeit ist ein Recht, das einer Person oder einem Unternehmen gestattet, ein Grundstück auf eine bestimmte Weise zu nutzen. Beispiele hierfür sind Wegerechte oder Nutzungsrechte für Versorgungsleitungen. Diese Rechte sind im Grundbuch eingetragen und rechtlich bindend.
Dingliche Sicherheiten beziehen sich auf Rechte an Sachen, die zur Sicherung von Krediten dienen. Beispiele hierfür sind Grundschulden und Hypotheken, die im Grundbuch eingetragen werden und den Gläubigern ein Pfandrecht an dem betreffenden Objekt gewähren.
Ein Disagio, auch als Damnum bekannt, ist ein Abschlag vom Darlehensbetrag, den der Kreditnehmer bei der Auszahlung des Darlehens hinnimmt, um im Gegenzug einen günstigeren Zinssatz zu erhalten. Es handelt sich im Wesentlichen um eine vorab geleistete Zinszahlung.
Ein Doppelhaus besteht aus zwei aneinandergrenzenden, aber rechtlich getrennten Häusern, die oft spiegelbildlich zueinander angeordnet sind. Jede Hälfte ist in der Regel im Eigentum einer anderen Partei.
Das Einkommensteuergesetz (EStG) bildet die rechtliche Grundlage für die Erhebung der Einkommensteuer in Deutschland. Es regelt, wie das Einkommen natürlicher Personen zu versteuern ist, und definiert verschiedene Einkunftsarten, Freibeträge und Abzugsmöglichkeiten.
Der Effektivzins ist ein umfassender Preisindikator für Kredite, der alle wesentlichen Kosten des Darlehens einschließt. Im Unterschied zum Nominalzins berücksichtigt der Effektivzins auch zusätzliche Kosten wie Bearbeitungsgebühren, jedoch nicht die Kosten für Kontoführung oder Schätzung. Er bietet eine verlässliche Basis für den Vergleich verschiedener Kreditangebote.
Eigenbedarf ist ein Rechtsbegriff, der es einem Vermieter erlaubt, eine vermietete Wohnung zu kündigen, wenn er diese für sich selbst oder nahe Angehörige benötigt. Die Kündigung aus Eigenbedarf muss gut begründet und schriftlich erfolgen, wobei die gesetzlichen Kündigungsfristen einzuhalten sind.
Die Eigenheimzulage war eine staatliche Förderung in Deutschland zur Unterstützung von Wohneigentum, die nicht steuerlich, sondern als direkte Zahlung gewährt wurde. Sie wurde 2006 abgeschafft.
Eigenkapital bezeichnet die finanziellen Mittel, die ein Kreditnehmer selbst in ein Finanzierungsprojekt einbringt. Dazu zählen Bargeld, Sparguthaben, Bausparguthaben, Erlöse aus Wertpapierverkäufen und ähnliche Vermögenswerte. Eigenkapital kann auch Sachwerte umfassen, die bereits bezahlt wurden, wie Grundstücke oder Baumaterialien.
Die Eigenkapitalrendite misst, wie effektiv das eingesetzte Eigenkapital Gewinn erzeugt. Sie wird berechnet, indem der Gewinn durch das eingesetzte Kapital geteilt und das Ergebnis mit 100 multipliziert wird. Diese Kennzahl hilft Investoren, die Rentabilität ihrer Investitionen zu beurteilen.
Eigenleistungen, oft als „Muskelhypothek“ bezeichnet, sind persönliche Arbeitsleistungen, die der Bauherr oder seine Helfer erbringen, um Kosten zu sparen. Diese können von Familienmitgliedern, Freunden oder Kollegen erbracht werden und reduzieren die Notwendigkeit, professionelle Handwerker zu bezahlen.
Eigennutzung bezieht sich auf die Nutzung einer Immobilie durch den Eigentümer selbst. Bei eigengenutztem Wohneigentum sind steuerliche Abschreibungen für Abnutzung nicht möglich, da keine Einnahmen aus Vermietung oder Verpachtung erzielt werden.
Eine Eigentumswohnung ist das Sondereigentum an einer Wohnung innerhalb eines Mehrfamilienhauses, das rechtlich durch das Wohnungseigentumsgesetz geregelt ist. Eigentumswohnungen bieten individuelles Eigentum an der Wohnung und einen Anteil am Gemeinschaftseigentum des Gebäudes.
Eine Eigentümergrundschuld ist eine Grundschuld, die im Grundbuch eingetragen ist, aber aktuell keinem Darlehen dient. Sie kann als Sicherheit für zukünftige Kredite dienen und ermöglicht es dem Eigentümer, flexibel auf Finanzierungsbedürfnisse zu reagieren.
Die Eigentümerversammlung ist ein jährlich stattfindendes Treffen der Wohnungseigentümer, das vom Verwalter eines Mehrfamilienhauses organisiert wird. Auf dieser Versammlung werden wichtige Angelegenheiten wie Wirtschaftspläne, Renovierungen und andere größere Maßnahmen diskutiert und beschlossen.
Ein Einfamilienhaus, auch als Einfamilienwohnhaus bekannt, ist ein Gebäude, das ausschließlich zu Wohnzwecken dient und nur eine Wohneinheit umfasst. Im Gegensatz zu Mehrfamilienhäusern werden Einfamilienhäuser meist von den Eigentümern selbst bewohnt und selten vermietet. Sie variieren in Bauweise und Stil, beispielsweise als Bungalow, Stadthaus, Villa oder im Landhausstil, und bieten individuellen Gestaltungsspielraum für die Bauherren.
Der Einheitswert ist ein administrativ festgelegter Wert für Immobilien, der hauptsächlich zur Berechnung der Grundsteuer herangezogen wird. Er spiegelt nicht den Marktwert der Immobilie wider, sondern dient als Berechnungsgrundlage für steuerliche Zwecke. Bei einem Immobilienerwerb wird der zugehörige Einheitswertbescheid vom Finanzamt erteilt.
Einkommensnachweise wie Gehaltsabrechnungen, Einkommensteuerbescheide oder Gewinn- und Verlustrechnungen sind essenziell, um die finanzielle Leistungsfähigkeit einer Person zu belegen. Sie sind grundlegend für die Bonitätsprüfung bei der Kreditvergabe, um die tragbare monatliche Belastung zu ermitteln.