Ein Restnutzungsdauergutachten / Nutzungsdauergutachten ist eine wertbestimmende Analyse, die den voraussichtlichen Restnutzungsdauer einer Immobilie oder ihrer Teile bewertet. Es ermittelt die wirtschaftliche Restnutzungsdauer und berücksichtigt dabei technische, wirtschaftliche und rechtliche Aspekte der Immobilie. Ziel ist es, fundierte Informationen zur Abschreibung und der Nutzungsdauer zu liefern. Ein Restnutzungsdauergutachten für Immobilien ist ein wichtiger Bestandteil der Immobilienbewertung, um den aktuellen Marktwert aber auch die Höhe der Abschreibung eines Objekts nach Berücksichtigung von Abnutzung und Alter zu ermitteln.
Bedeutung in der Immobilienbewertung
Restnutzungsdauergutachten sind von entscheidender Bedeutung für die Immobilienbewertung, da sie Ihnen helfen, die wirtschaftliche Restnutzungsdauer einer Immobilie präzise zu erkennen. Dies ermöglicht Ihnen, Abschreibungen anzupassen, was sowohl steuerliche Vorteile als auch ein genaueres Bild der Wirtschaftlichkeit Ihrer Immobilie vermittelt.
Die Wichtigkeit eines Restnutzungsdauergutachtens in der Immobilienbewertung darf nicht unterschätzt werden. Sie liefern nicht nur eine fundierte Basis für die Berechnung der Abschreibungen gemäß § 7 EStG, sondern stellen auch sicher, dass Sie die realistischere wirtschaftliche Lebensdauer Ihrer Immobilie erkennen. Ein präzises Gutachten eines zertifizierten Sachverständigen macht es einfacher, gegenüber dem Finanzamt eine niedrigere Restnutzungsdauer nach zu weisen. Dies kann Ihnen helfen, steuerliche Abzüge zu maximieren und damit Ihre wirtschaftliche Situation zu verbessern. Verlassen Sie sich nicht nur auf pauschale Abschreibungszeiträume, sondern nutzen Sie die Möglichkeit, individuelle Gutachten in Ihre steuerliche Betrachtung einzubringen.
Rechtlicher Rahmen
Relevante Gesetze und Verordnungen
Die rechtliche Basis für das Restnutzungsdauergutachten ergibt sich aus dem Einkommensteuergesetz (EStG), insbesondere § 7 Abs. 4, der die Abschreibung nach tatsächlicher Nutzungsdauer regelt. Zudem sind die Immobilienwertermittlungsverordnung (ImmoWertV) und die Beleihungswertermittlungsverordnung (BelWertV) von Bedeutung, da sie die Gesamtnutzungsdauer von Gebäuden definieren.
Rolle des Bundesfinanzhofs und Bundesministeriums der Finanzen
Der Bundesfinanzhof (BFH) hat maßgebliche Urteile gefällt, die die Anerkennung von Restnutzungsdauergutachten erleichtern, ohne dass ein umfassendes Verkehrswertgutachten notwendig ist. Gleichzeitig hat das Bundesministerium der Finanzen (BMF) die Finanzämter angewiesen, unter bestimmten Bedingungen diese Gutachten zu akzeptieren.
Diese Entscheidungen des BFH und die Hinweise des BMF sind entscheidend für Sie, wenn Sie eine schnellere Abschreibung Ihrer Immobilie anstreben. Durch die klare Festlegung, dass ein Gutachten eines zertifizierten Sachverständigen ausreichend ist, können Sie sicherstellen, dass Ihr Antrag auf verkürzte Restnutzungsdauer vom Finanzamt akzeptiert wird. Dies bedeutet, dass bei Vorlage eines soliden Gutachtens der Nachweis einer niedrigeren Restnutzungsdauer gewährleistet ist, was Ihnen erhebliche steuerliche Vorteile bringen kann.
Hauptkomponenten eines Restnutzungsdauergutachtens / Nutzungsdauergutachtens
Innerhalb eines Restnutzungsdauergutachtens werden mehrere zentrale Aspekte berücksichtigt, um die wirtschaftliche Restnutzungsdauer einer Immobilie präzise zu erfassen und zu bewerten. Dazu gehören Bewertungsmethoden, die verschiedenen Immobilientypen, die Auswirkungen von Marktbedingungen sowie die spezifischen Merkmale der Bausubstanz. Die Erkenntnisse aus dem Gutachten dieser Komponenten wird Ihnen helfen, den Wert Ihrer Immobilie besser einzuschätzen und gegebenenfalls von steuerlichen Vorteilen zu profitieren.
Bewertungsmethoden
Die Bewertungsmethoden für Restnutzungsdauergutachten variieren je nach Immobilientyp und -nutzung. Diese Methoden ermöglichen es, die aktuelle wirtschaftliche Lage Ihrer Immobilie realistisch abzubilden und entsprechend die Restnutzungsdauer festzulegen.
Mögliche Immobilientypen
Ein Restnutzungsdauergutachten kann alle Immobilientypen abdecken, zu denen sowohl Wohnimmobilien als auch gewerbliche Objekte gehören. Dazu zählen Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser, Bürogebäude, Einzelhandelsflächen und spezielle Objekte wie Gastronomiebetriebe. Diese Vielfalt ermöglicht Ihnen, Ihr Gutachten auf die spezifischen Bedürfnisse Ihrer Immobilie auszurichten.
Immobilientyp weitere Beispiele: Einfamilienhaus als Eigenheim zur Vermietung im Stadt- oder ländlichen Bereich. Mehrfamilienhaus - Wohnhaus mit mehreren Wohnungen. Bürogebäude - Gewerbliche Flächen für Büros. Einzelhandelsfläche, Geschäfte und Verkaufsräumlichkeiten. Gastronomiebetriebe, Restaurants oder Cafés.
Auswirkungen der Marktbedingungen
Die Marktbedingungen haben einen erheblichen Einfluss auf die Bewertung Ihrer Immobilie. Faktoren wie Angebot und Nachfrage, Zinssätze sowie lokale wirtschaftliche Entwicklungen können die Einschätzung der wirtschaftlichen Restnutzungsdauer und somit den Wert Ihrer Immobilie beeinflussen. Hierbei ist es wichtig, sich über aktuelle Trends und Veränderungen im Immobilienmarkt regelmäßige Informationen einzuholen.
Insbesondere in unsicheren Zeiten kann die Nachfrage sinken, was in der Folge zu einer Abwertung Ihrer Immobilie führen kann. Andererseits können positive Marktbedingungen den Wert steigern, insbesondere wenn Ihre Immobilie in einer gefragten Lage liegt oder Sie Investitionen in Modernisierungen getätigt haben.
Faktoren, welche die Restnutzungsdauer beeinflussen
Die Restnutzungsdauer einer Immobilie wird von mehreren wesentlichen Faktoren beeinflusst. Die Kenntnis dieser Faktoren ist entscheidend, wenn Sie versuchen, eine realistische Bewertung Ihrer Immobilie vorzunehmen. Zu den wichtigsten Aspekten gehören:
- Technischer Zustand der Immobilie
- Wirtschaftliche Tragfähigkeit und Marktnachfrage
- Rechtliche Einschränkungen
Die zu berücksichtigenden Faktoren, können erhebliche Auswirkungen auf Ihre steuerlichen Abschreibungen haben.
Technischer Zustand der Immobilie
Der technische Zustand Ihrer Immobilie spielt eine entscheidende Rolle für die Nutzungsdauer. Verschleiß, Mängel und Renovierungsbedarf mindern den Wert. Eine detaillierte Analyse durch einen zertifizierten Sachverständigen kann Ihre tatsächliche Restnutzungsdauer ermitteln und Ihnen helfen, von einer beschleunigten bzw. höheren AfA zu profitieren.
Wirtschaftliche Bewertung und Marktnachfrage
Die wirtschaftliche Bewertung und Marktnachfrage Ihrer Immobilie kann die Restnutzungsdauer stark beeinflussen. Das Interesse der Mieter und Käufer an Ihrer Immobilie, kann die Restnutzungsdauer tendenziell beeinflussen. Ein aktuelles Marktumfeld kann sich somit direkt auf die Bewertung auswirken.
Um den Wert Ihrer Immobilie zu bestimmen, sollten deshalb die aktuellen Trends und die Marktnachfrage analysiert werden. Ziehen Sie in Betracht, Renovierungen durchzuführen oder die Ausstattung zu modernisieren, um die wirtschaftliche Nutzungsdauer zu steigern. Zudem kann ein hochwertiges Restnutzungsdauergutachten helfen, eine kürzere Restnutzungsdauer nachzuweisen, sodass Sie steuerliche Vorteile nutzen können.
Rechtliche Einschränkungen
Rechtliche Einschränkungen können großen Einfluss auf die Restnutzungsdauer Ihrer Immobilie haben. Diese Vorschriften können die Nutzung, Entwicklung oder Umnutzung Ihrer Immobilie stark einschränken, was wiederum den Wert mindern kann.
Wenn Ihre Immobilie bestimmten rechtlichen Beschränkungen unterliegt, könnte dies bedeuten, dass Sie weniger Einnahmen generieren können. Stellen Sie sicher, dass Sie alle relevanten rechtlichen Aspekte berücksichtigen und gegebenenfalls rechtliche Beratung einholen, um die bestmögliche Nutzung Ihrer Immobilie sicherzustellen.
Der Prozess der Erstellung eines Restnutzungsdauergutachtens
Auswahl eines qualifizierten Experten
Um ein Restnutzungsdauergutachtens für Ihre Immobilie zu erhalten, ist die Auswahl eines qualifizierten Sachverständigen entscheidend. Suchen Sie nach einem nach DIN ISO 17024 zertifizierten Sachverständigen welcher mit einem öffentlich bestellten und vereidigten Gutachter gleichgestellt ist. Diese Fachleute können Ihre Immobilie bewerten und eine fundierte Einschätzung der tatsächlichen Restnutzungsdauer liefern.
Schritte im Bewertungsprozess
Der Bewertungsprozess für ein Restnutzungsdauergutachten umfasst mehrere Schritte: Zunächst erfolgt eine Begutachtung der Immobilie, gefolgt von der Analyse der technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Aspekte, die die Restnutzungsdauer beeinflussen. Der Gutachter wird dann eine detaillierte Bewertung erstellen, um die tatsächliche Nutzungsdauer zu bestimmen.
In diesem Prozess sichtet Sachverständige die Vor-Ort Dokumentation Ihre Immobilie, um den Zustand und etwaige technische Verschleißerscheinungen zu dokumentieren. Er analysiert auch die wirtschaftliche Bewertung sowie rechtliche Nutzungsbeschränkungen, die Ihre Immobilie betreffen könnten. Am Ende wird er ein Gutachten erstellen, das die evtl. reduzierte, tatsächliche Restnutzungsdauer darlegt und Ihnen hilft, potenzielle Steuervorteile zu realisieren.
Notwendige Dokumentation und Nachweise
Für die Erstellung eines Restnutzungsdauergutachtens benötigen Sie verschiedene Unterlagen. Dazu gehören Objektangaben, Baupläne, Instandhaltungsnachweise und alle relevanten rechtlichen Dokumente, die die Nutzung und den Zustand Ihrer Immobilie betreffen. Eine gewissenhafte Zusammenstellung dieser Dokumente ist essenziell.
Die Dokumentation bildet die Grundlage für das Gutachten. Sie sollte alle relevanten Informationen enthalten, die der Gutachter benötigt, um die verschiedenen Faktoren richtig einzuschätzen, die die Restnutzungsdauer Ihrer Immobilie beeinflussen können.
Auswirkungen auf die Besteuerung
Auswirkungen auf Abschreibung und Steuerverpflichtungen
Ein Restnutzungsdauergutachten kann die Höhe der Abschreibung Ihrer Immobilie erheblich beeinflussen, indem es Ihnen erlaubt, die tatsächliche wirtschaftliche Restnutzungsdauer Ihrer Immobilie zu verkürzen. Dies führt dazu, dass Sie Ihre Steuerverpflichtungen reduzieren können, da die Abschreibung für Abnutzung (AfA) künftig auf einer realistischeren Basis erfolgt, was Ihnen finanzielle Spielräume eröffnet.
Steuererleichterungen durch Restnutzungsdauergutachten
Durch ein Restnutzungsdauergutachten können Sie signifikante Steuerersparnisse erzielen, indem Sie nachweisen, dass Ihre Immobilie eine kürzere Restnutzungsdauer hat als vom Finanzamt angenommen.
Dies bedeutet, dass das Ausstellen eines Gutachtens durch einen zertifizierten Sachverständigen entscheidend ist, um gegenüber dem Finanzamt eine verkürzte Abschreibung nachzuweisen.
Häufige Missverständnisse und Klarstellungen
Es gibt viele Missverständnisse hinsichtlich der Anwendung von Restnutzungsdauergutachten. Einige Steuerpflichtige glauben fälschlicherweise, dass diese Gutachten pauschal akzeptiert werden, ohne dass eine individuelle Prüfung erfolgt. In Wirklichkeit erfordert die Anerkennung eine detaillierte Prüfung der spezifischen Bedingungen Ihrer Immobilie.
Ein häufiges Missverständnis ist die Annahme, dass alle Gebäude automatisch eine verkürzte Restnutzungsdauer erhalten können. Dies ist jedoch nicht der Fall: Eine Einzelfallprüfung ist unerlässlich und nur unter bestimmten Bedingungen, wie zum Beispiel wirtschaftlicher Entwertung oder technischer Verschleiß, kann die Restnutzungsdauer tatsächlich verkürzt werden. Daher sollten Sie sich gut informieren und im Zweifel einen qualifizierten Sachverständigen hinzuziehen.
Fallstudien und Beispiele
Restnutzungsdauergutachten spielen eine entscheidende Rolle bei der finanziellen Planung für Immobilienbesitzer und Vermieter. Hier sind einige Beispiele unserer Kunden, die die verschiedenen Aspekte und Ergebnisse der Anwendung von Nutzungsdauergutachten verdeutlichen:
- Fallstudie 1: Ein Bürogebäude erbaut 1990 mit ursprünglich 50 Jahren Nutzungsdauer. Durch ein Restwertgutachten wurde die Restnutzungsdauer auf 15 Jahre verkürzt, was eine deutliche Steuerersparnis ermöglichte.
- Fallstudie 2: Ein Einzelhandelsgeschäft, das vor 2000 eröffnet wurde, erhielt ein Gutachten, das die Restnutzungsdauer auf 10 Jahre verkürzte, anfängliche Nutzungsdauer war 30 Jahre. Die Vorteile der schnelleren Abschreibung konnten realisiert werden.
- Fallstudie 3: Ein Wohngebäude (Baujahr 1970) hatte eine erwartete Nutzungsdauer von 80 Jahren. Nach einem Gutachten konnte die Restnutzungsdauer auf 28 Jahre verkürzt werden, was zu einer hohen Steuererleichterung führte.
- Fallstudie 4: Eine Immobilie, die zum Betriebsvermögen gehört, mit einer ursprünglichen Nutzungsdauer von 40 Jahren auf ein Restwertgutachten, das eine Restnutzungsdauer von 25 Jahren auswies, erwies sich als vorteilhaft.
- Fallstudie 5: Bei einer Gastronomiebetrieb, welche 1990 eröffnet wurde, wurde die Restnutzungsdauer auf 8 Jahre verkürzte und somit die jahrliche Abschreibung auf 12,5 % erhöht wurde.
Erfolgreiche Anwendungen von Restnutzungsdauergutachten
In jedem von uns angenommen und kostenlos vorgeprüften Fall wurde nachgewiesen, dass die tatsächliche Nutzungsdauer erheblich von den pauschalen Vorgaben des Finanzamtes von 50 Jahren und der daraus resultierenden Abschreibung in Höhe von 2% abweicht. Somit profitierten die Steuerpflichtigen jeweils von einer höheren Abschreibung und damit verbundenen Steuereinsparungen.
Analyse verschiedener Immobilientypen
Bei der Analyse unterschiedlicher Immobilientypen zeigen sich variierende Resultate in Bezug auf die Restnutzungsdauer. Folgendes ist dabei zu beachten:
- Bürogebäude, Einzelhandelsgeschäft und Wohngebäude haben unterschiedliche Restnutzungsdauern.
- Gastronomiebetriebe profitieren in der Regel von einer verkürzte Abschreibung aufgrund der erhöhten Abnutzung.
- Industrieimmobilien profitieren oft von einer verkürzten Restnutzungsdauer.
- Sie sollten die Analyse spezifisch auf Ihre Immobilie anpassen, hierzu bieten wir eine kostenfreie Vorabprüfung an.
Fragen rund um das Thema: Restwert Gutachten Immobilien
1.Was kostet ein Restnutzungsdauer-Gutachten?
Die Kosten für ein Restnutzungsdauer-Gutachten variieren je nach Art der Immobilie. Bei CERTA belaufen sich die Kosten für Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäuser sowie Wohn- und Geschäftshäuser ab 1.190,00 € inkl. MwSt. Für einzelne Eigentumswohnungen innerhalb eines Mehrfamilienhauses betragen die Kosten ab 790,00 € inkl. MwSt. Bei größeren Aufträgen, wie der Bewertung mehrerer Wohneinheiten innerhalb eines Mehrfamilienhauses, bieten wir Ihnen gerne individuelle Sonderkonditionen an. Die genannten Beträge beinhalten die detaillierte Berechnung der Restnutzungsdauer sowie die Erstellung des Gutachtens durch einen zertifizierten Immobiliensachverständigen. Falls ein Vor-Ort-Termin erforderlich ist, können wir diesen deutschlandweit anbieten.
2.Wie berechnet man die Restnutzungsdauer einer Immobilie?
Um die Restnutzungsdauer einer Immobilie zu berechnen, wird zunächst das Baujahr der Immobilie ermittelt. Dann zieht man das aktuelle Jahr von diesem Baujahr ab, um das Alter der Immobilie zu bestimmen. Dieses Alter wird von der Gesamtnutzungsdauer der Immobilie abgezogen, um die Restnutzungsdauer zu berechnen. Zum Beispiel: Wenn Ihre Immobilie eine Gesamtnutzungsdauer von 50 Jahren hat und im Jahr 2008 gebaut wurde, beträgt ihr Alter im Jahr 2023 15 Jahre. Die Restnutzungsdauer wäre dann 50 Jahre minus 15 Jahre, also 35 Jahre. Diese Berechnung gibt Ihnen einen ersten Hinweis auf die verbleibende Lebensdauer der Immobilie, die für steuerliche Abschreibungen wichtig ist.
3.Wer macht Restnutzungsdauer-Gutachten?
Restnutzungsdauer-Gutachten werden von qualifizierten Sachverständigen erstellt, die sich auf die Bewertung von Immobilien spezialisiert haben. Diese Gutachter verfügen über fundierte Kenntnisse in den Bereichen Bauwesen, Immobilienwirtschaft und rechtliche Rahmenbedingungen. Das Finanzamt geht zunächst immer von gesetzlich festgelegten Restnutzungsdauern aus, z. B. 50 Jahre für neuere Gebäude oder 40 Jahre für Gebäude, die vor 1925 errichtet wurden. Um eine kürzere Restnutzungsdauer nachzuweisen, ist ein sachverständiges Gutachten notwendig, das die tatsächliche Abnutzung der Immobilie und andere relevante Faktoren berücksichtigt.
4.Ist ein Restnutzungsdauergutachten anzuerkennen?
Wenn ein Gutachten zur Nutzungsdauer erstellt wurde und die Ermittlung korrekt und nachvollziehbar ist, sowie das Gutachten durch einen zertifizierten Sachverständigen erstellt wurde, ist dieses Gutachten in der Regel durch das Finanzamt anzuerkenn.
5.Wann lohnt sich ein Restnutzungsdauer-Gutachten?
Ein Restnutzungsdauer-Gutachten lohnt sich vor allem für Immobilien, die bereits älter als 30 Jahre sind und noch nicht grundlegend saniert wurden. Bei solchen Immobilien ist es häufig möglich, eine kürzere Restnutzungsdauer nachzuweisen, was steuerliche Vorteile mit sich bringt. Gewerbeimmobilien können sich ebenfalls für ein Gutachten eignen, insbesondere wenn sie zwischen zehn und zwanzig Jahre alt sind. Ein solches Gutachten ermöglicht es, die steuerliche Abschreibung auf der Basis der tatsächlichen Nutzungsdauer vorzunehmen, was zu einer Optimierung der steuerlichen Belastung führen kann.
6.Was passiert, wenn die Restnutzungsdauer erreicht ist?
Wenn die Restnutzungsdauer einer Immobilie erreicht ist, bedeutet dies, dass die Immobilie aus wirtschaftlicher Sicht nicht mehr rentabel genutzt werden kann. Häufig übersteigen die Instandhaltungskosten die Einkünfte aus Miete oder Pacht, was dazu führt, dass die Immobilie nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden kann. In solchen Fällen stellt sich die Frage, ob umfangreiche Renovierungen durchgeführt werden sollen oder ob es sinnvoller ist, die Immobilie zu veräußern oder abzureißen. Ein Restnutzungsdauer-Gutachten kann dabei helfen, die verbleibende Nutzbarkeit der Immobilie realistisch einzuschätzen.
7.Wer trägt die Kosten für ein Gutachten?
Die Kosten für eine Restnutzungsdauergutachten muss durch den Auftraggeber bzw. den Steuerpflichtigen getragen werden. Die Kosten hierfür sind als Werbekosten steuerlich absetzbar.
Quellen:
Text der Immobilienwertermittlungsverordnung
Lage, Lage, Lage oder was? Wertermittlung von Immobilien
Nachrichten zum Thema: Restwert Gutachten Immobilien
Wertermittlung von Immobilien und Grundstücken. (= Haufe Praxisratgeber), Von Bernhard Metzger, ISBN:9783448060041, 3448060046
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Immobilienrating, Überlegungen zur Risikoeinschätzung bei Immobilien aus Sicht der Kapitalgeber, Von Ulrike Jedem · 2006, ISBN:9783968212678, 3968212673
So viel ist Ihr Haus wert; Kauf, Verkauf, Steuern, Erbschaft:; Den richtigen Verkehrswert ermitteln; Mit Hinweisen zur ImmoWert-Verordnun; Von Wilfried Mannek · 2014,
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Was ist meine Immobilie wert? Den Verkehrswert ermitteln und verstehen, Von Werner Siepe · 2018, ISBN:9783868514971, 386851497X
Das 1x1 der Immobilienbewertung, Grundlagen marktkonformer Wertermittlungen, Von Sebastian Drießen · 2018, ISBN:9783937513560, 3937513566
ImmoWertV, das neue Wertermittlungsrecht ; Kommentar zur Immobilienwertermittlungsverordnung, Von Hans Otto Sprengnetter · 2010, ISBN:9783937513515, 3937513515
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