Matthias Mertens
DIN EN ISO/IEC 17024 und DEKRA zertifizierter Sachverständiger für Immobilienbewertung D1

Restnutzungsdauer und ihre Bedeutung für die Immobilienbewertung

Die Restnutzungsdauer ist eine entscheidende Kennzahl, die angibt, wie viele Jahre eine Immobilie voraussichtlich noch wirtschaftlich genutzt werden kann. Diese sollte in Ihren Überlegungen zur Immobilienbewertung und -investition immer berücksichtigt werden, da sie direkt mit der Wertschöpfung Ihres Objekts zusammenhängt. Faktoren wie Modernisierungen, Instandhaltungen und die Lage können die Restnutzungsdauer erheblich beeinflussen. Ihre Entscheidungen in Bezug auf Pflege und Investitionen können somit eine bedeutende Auswirkung auf die langfristige Rentabilität Ihrer Immobilie haben.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Restnutzungsdauer beschreibt die verbleibende Lebensdauer einer Immobilie, in der sie noch wirtschaftlich genutzt werden kann.
  • Die Restnutzungsdauer wird berechnet als Differenz zwischen der Gesamtnutzungsdauer und dem Alter der Immobilie.
  • Modernisierungen, Instandhaltungen und bautechnische Maßnahmen können die Restnutzungsdauer erheblich verlängern.

Definition der Restnutzungsdauer

Bedeutung und Wichtigkeit

Die Restnutzungsdauer bezeichnet die verbleibende Zeitspanne, in der ein Gebäude wirtschaftlich genutzt werden kann. Sie ist ein zentrales Element der Immobilienbewertung und spielt eine entscheidende Rolle für Eigentümer und Investoren, da sie direkt mit der wirtschaftlichen Lebensdauer eines Gebäudes verknüpft ist. Für viele Investitionsentscheidungen ist die Restnutzungsdauer von großer Bedeutung (zum Beispiel bei der Planung von Renovierungen oder dem Verkauf der Immobilie).

Rechtlicher Rahmen

Die Rechtliche Grundlage für die Festlegung der Restnutzungsdauer findet sich in der Immobilienwertermittlungsverordnung, kurz ImmoWertV. In diesem Regelwerk wird die Restnutzungsdauer präzise definiert und bildet einen wesentlichen Bestandteil der Bewertung von Grundstücken und Gebäuden. Die Paragrafen, die sich mit der Restnutzungsdauer befassen, sind wichtig für die ordnungsgemäße Ermittlung des Verkehrswerts einer Immobilie und sind somit von großem Interesse für alle, die im Real Estate-Bereich tätig sind.

Besonders hervorzuheben ist, dass die Restnutzungsdauer als „wirtschaftliche Restnutzungsdauer“ definiert wird und in diesem Zusammenhang eng mit der Gesamtnutzungsdauer, die in der Anlage 22 des Bewertungsgesetzes aufgeführt ist, verknüpft ist. Eine nicht sachgerechte Bewertung kann zu erheblichen finanziellen Nachteilen führen.

Verstehen der Gesamtnutzungsdauer für Immobilien

Die Gesamtnutzungsdauer bezeichnet die theoretische maximale Lebensdauer eines Gebäudes, die auf baulichen und konstruktiven Merkmalen basiert. Sie dient als Anhaltspunkt für bei der Bewertung von Immobilien, da sie die Grundlage zur Schätzung der Restnutzungsdauer bildet.

Unterschied zur Restnutzungsdauer

Der Hauptunterschied zwischen Restnutzungsdauer und Gesamtnutzungsdauer liegt in ihrer Berechnung: Während die Restnutzungsdauer die verbleibende Zeit einer Immobilie bis zur wirtschaftlichen Entwertung angibt, wird die Gesamtnutzungsdauer theoretisch für die gesamte Lebensspanne festgelegt. Die Restnutzungsdauer wird ermittelt, indem das Alter einer Immobilie von der Gesamtnutzungsdauer abgezogen wird. Diese Kennzahlen sind entscheidend für Investitionsentscheidungen (zum Beispiel bei der Bewertung von Immobilien).

Faktoren, die die Gesamtnutzungsdauer beeinflussen

Die Gesamtnutzungsdauer wird durch verschiedene Faktoren bestimmt, darunter der Gebäudetyp, die Nutzung sowie die Baumaterialien. Diese Elemente wirken sich maßgeblich auf die Lebensdauer einer Immobilie aus und sollten bei der Bewertung stets berücksichtigt werden (zum Beispiel im Kontext von Renovierungen).

  • Gebäudetyp
  • Nutzung
  • Baumaterialien

Eigenschaften wie die Wartungsfreundlichkeit der Materialien und die Qualität der Bauausführung sind ebenfalls entscheidend. Hochwertige Materialien erhöhen die Gesamtnutzungsdauer signifikant, während minderwertige Ausführungen das Gegenteil bewirken können. Mit diesen Informationen sind Sie besser gerüstet für Entscheidungen bezüglich Ihrer Immobilie (beispielsweise bei Kauf oder Verkauf).

  • Wartungsfreundlichkeit
  • Bauausführung

Zusammenfassend ist es wichtig, die Gesamtnutzungsdauer als Teil der Immobilienbewertung zu verstehen, da sie Ihnen wertvolle Hinweise auf die langfristige Wertentwicklung Ihrer Immobilie bietet. Nach sorgfältiger Analyse dieser Faktoren können Sie informierte Entscheidungen treffen, die Ihre Investitionen absichern.

Anwendungsbereiche der Restnutzungsdauer für Immobilien

Arten von Immobilien

Die Restnutzungsdauer ist in verschiedenen Kategorien von Immobilien von zentraler Bedeutung. Dazu zählen Wohnimmobilien, Gewerbeimmobilien sowie historische Gebäude. Jedes dieser Objekte hat spezifische Anforderungen und Wertentwicklungspotenziale, die unter Berücksichtigung der Restnutzungsdauer entscheidend für die wirtschaftliche Nutzung sind. (Die Wahl der richtigen Kategorie kann Ihre Investitionsentscheidungen maßgeblich beeinflussen.)

  • Wohnimmobilien
  • Gewerbeimmobilien
  • Historische Gebäude
  • Freizeitimmobilien
  • Industrieimmobilien

Das Wahrnehmen der Restnutzungsdauer als einen dynamischen Faktor in der Immobilienbewertung ist wesentlich für alle Beteiligten im Immobilienmarkt.

Auswirkungen auf das Immobilienmanagement

Ein tiefes Verständnis der Restnutzungsdauer beeinflusst Ihre Entscheidungen im Immobilienmanagement erheblich. Diese Kennzahl gibt Ihnen wertvolle Hinweise zur Planung von Instandhaltungsmaßnahmen und Investitionsstrategien, um die Wertentwicklung Ihrer Immobilien zu maximieren. Eine fundierte Analyse ermöglicht es Ihnen, gezielt Modernisierungsmaßnahmen umzusetzen, die die Lebensdauer Ihrer Objekte verlängern, wodurch Sie langfristig Renditen sichern können.

Es ist wichtig, dass Sie die Restnutzungsdauer als einen strategischen Bestandteil in Ihre Überlegungen einbeziehen. Ein proaktives Management kann zu einer erheblichen Wertsteigerung führen und somit Ihr Immobilienportfolio stärken. Vernachlässigte Instandhaltungen dagegen können rapide zu einer Wertminderung führen und die Attraktivität Ihrer Immobilie gefährden.

Berechnung der Restnutzungsdauer

Formel und Methodik

Die Restnutzungsdauer wird durch die folgende Formel berechnet: Restnutzungsdauer = Gesamtnutzungsdauer - Alter der Immobilie. Dabei sind die Variablen das Jahr, in dem die Immobilie erbaut wurde (Baujahr), das aktuelle Jahr der Berechnung sowie die Gesamtnutzungsdauer, die je nach Gebäudetyp variiert (mindestens 30 Prozent von der Gesamtnutzungsdauer). (Eine präzise Berechnung ist entscheidend für die richtige Immobilienbewertung.)

Auswirkungen von Renovierungen und Modernisierungen

Renovierungen, Modernisierungen und regelmäßige Wartung haben einen erheblichen Einfluss auf die Restnutzungsdauer Ihrer Immobilie. So kann beispielsweise die Erneuerung der Heizungsanlage oder die Verbesserung der Dämmung nicht nur die Energieeffizienz steigern, sondern auch die Lebensdauer wesentlich verlängern. Wenn Sie ein Gebäude mit ursprünglich geplanter Nutzungsdauer von 50 Jahren regelmäßig modernisieren, können Sie die Restnutzungsdauer signifikant steigern.

Dabei ist es wichtig zu wissen, dass jede Maßnahme individuelle Auswirkungen auf die Restnutzungsdauer hat. Ein schlecht durchgeführter Umbau kann beispielsweise dazu führen, dass Schäden auftreten und die Restnutzungsdauer sogar verringert wird. Allerdings können auch umfassende Sanierungen und hohe Standards bei der Bauausführung die Lebensdauer Ihrer Immobilie verlängern. Achten Sie darauf, regelmäßige Wartungen durchzuführen, um den Zustand Ihrer Immobilie zu optimieren und so langfristig Ihre Wertsteigerung zu sichern.

Die Rolle der Restnutzungsdauer bei der Immobilienbewertung

Integration in Bewertungsmodelle

Die Restnutzungsdauer wird in verschiedene Immobilienbewertungsmodelle integriert, insbesondere im Ertragswertverfahren. Hierbei spielt sie eine entscheidende Rolle bei der Ermittlung des Immobilienwerts, da sie als Grundlage für die Berechnung des Vervielfältigers dient, der wiederum aus der Restnutzungsdauer und dem Liegenschaftszins abgeleitet wird. (Die exakte Berücksichtigung der Restnutzungsdauer kann den wesentlichen Unterschied im Immobilienwert ausmachen.)

Bedeutung für Investoren

Für Immobilieninvestoren ist die Restnutzungsdauer von großer Bedeutung, da sie einen direkten Einfluss auf die erwarteten Renditen und die Investitionsrentabilität hat. Eine längere Restnutzungsdauer kann bedeuten, dass das Objekt über einen längeren Zeitraum Erträge generieren kann, was die Attraktivität der Investition erhöht. (Eine gründliche Analyse der Restnutzungsdauer sollte daher ein zentraler Bestandteil Ihrer Investitionsstrategie sein.)

Die Restnutzungsdauer beeinflusst nicht nur die kurz- und langfristigen Erträge, sondern auch das Risiko einer Wertminderung im Laufe der Zeit. Wenn Sie Immobilien in Gebieten mit stabiler oder wachsender Nachfrage in Betracht ziehen, kann eine solide Restnutzungsdauer entscheidend für den Erfolg Ihrer Investition sein. (Eine Investition in Objekte mit begrenzter Restnutzungsdauer kann erhebliche finanzielle Risiken bergen.)

Faktoren, die die Restnutzungsdauer beeinflussen

Die Restnutzungsdauer Ihrer Immobilie ist nicht nur eine Frage des Alters, sondern wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, die Sie unbedingt berücksichtigen sollten. Diese Aspekte können entscheidend dafür sein, wie lange Ihr Gebäude wirtschaftlich nutzbar bleibt. Zu den wichtigsten Faktoren gehören:

  • Bautechnische Aspekte
  • Standort und Umfeld
  • Wartung und Instandhaltung
  • Gesetzliche und regulatorische Änderungen

Das Wahrnehmen dieser Faktoren ermöglicht Ihnen eine bessere Planung und Wartung Ihrer Immobilie, um deren Wert zu erhalten.

Technische Aspekte der Bauweise

Die Qualität der Bauausführung, die Materialwahl und das Design beeinflussen entscheidend die Langlebigkeit und die Leistung eines Gebäudes. Hochwertige Materialien und eine solide Bauweise können die Lebensdauer Ihrer Immobilie erheblich verlängern. (Die Entscheidung für langlebige Materialien kann eine langfristige Investition in Ihre Immobilie darstellen.)

Umwelt- und Regulierungsfaktoren

Der Standort, die Nachbarschaftsdynamik und regulatorische Änderungen können die erwartete Restnutzungsdauer Ihrer Immobilie maßgeblich beeinflussen. Immobilien in gefragten Lagen oder Gebieten mit stetiger Entwicklung werden tendenziell wertvoller und langlebiger. (Es ist wichtig, sich über lokale Entwicklungen und Gesetze zu informieren, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.)

  • Standort
  • Nachbarschaftsdynamik
  • Regulatorische Änderungen

Das Erkennen dieser Umwelt- und Regulierungsfaktoren ist entscheidend für eine langlebige und wertstabile Immobilie. Es ist unabdingbar, sich stets über mögliche Veränderungen im rechtlichen und sozialen Umfeld Ihrer Immobilie auf dem Laufenden zu halten, um die Restnutzungsdauer nicht negativ zu beeinflussen.

Fazit zur Restnutzungsdauer

Die Restnutzungsdauer ist ein entscheidendes Kriterium für die Bewertung und wirtschaftliche Nutzung Ihrer Immobilie. Sie gibt Ihnen Auskunft über die verbleibende Lebenszeit, in der Ihr Gebäude rentabel genutzt werden kann. Durch regelmäßige Instandhaltungen und Modernisierungen können Sie diese Dauer erheblich verlängern, was nicht nur den Wert Ihrer Immobilie steigert, sondern auch die langfristige Rentabilität sichert. Um optimale Entscheidungen zu treffen, sollten Sie stets die Gesamtnutzungsdauer und relevante Einflussfaktoren im Auge behalten.

Fragen rund um das Thema: Restnutzungsdauer

1.  Was passiert, wenn die Restnutzungsdauer abläuft?

Wenn die Restnutzungsdauer einer Immobilie abgelaufen ist, bedeutet dies in der Regel, dass die Immobilie nicht mehr wirtschaftlich genutzt werden kann. Dies liegt daran, dass die Kosten für den Unterhalt, Reparaturen und Instandhaltung so hoch geworden sind, dass sie die erzielbaren Mieteinnahmen oder sonstigen Einkünfte übersteigen. In einem solchen Fall wird die Vermietung oder Verpachtung zunehmend unrentabel, was dazu führen kann, dass das Gebäude entweder umfassend renoviert oder sogar abgerissen werden muss, um es für eine neue Nutzung vorzubereiten. Für Eigentümer bedeutet das, dass die Immobilie nicht mehr die erwarteten Gewinne einbringt und sich potenziell negativ auf die Rendite auswirkt. Daher ist es wichtig, frühzeitig Maßnahmen zur Instandhaltung und Modernisierung zu planen, um den Zeitpunkt, an dem die Restnutzungsdauer abläuft, möglichst hinauszuzögern.

2. Was bedeutet die Restnutzungsdauer bei der Grundsteuer?

Die Restnutzungsdauer spielt auch im Kontext der Grundsteuer eine wichtige Rolle. Sie gibt an, für wie lange eine Immobilie noch in ihrer bestehenden Form genutzt werden kann, bevor größere Renovierungsarbeiten oder ein Abriss notwendig werden. Bei der Festsetzung des Einheitswerts, der zur Berechnung der Grundsteuer verwendet wird, fließt die Restnutzungsdauer als ein Faktor in die Bewertung ein. Eine kürzere Restnutzungsdauer kann den Einheitswert reduzieren, was wiederum zu einer geringeren Grundsteuer führen kann. Die exakte Berechnung der Restnutzungsdauer ist daher essenziell, um sicherzustellen, dass die steuerlichen Verpflichtungen korrekt und möglichst vorteilhaft gestaltet werden. Eigentümer sollten daher die Restnutzungsdauer regelmäßig überprüfen lassen, insbesondere wenn größere Modernisierungen durchgeführt wurden, die die Nutzungsdauer verlängern könnten.

3. Was versteht man unter Restnutzungsdauer?

Die Restnutzungsdauer beschreibt die verbleibende Lebensdauer eines Gebäudes, in der es noch wirtschaftlich sinnvoll genutzt werden kann. Diese Kennzahl ist besonders wichtig für die Immobilienbewertung, da sie anzeigt, wie lange eine Immobilie noch gewinnbringend vermietet oder genutzt werden kann, bevor größere Investitionen erforderlich sind. Eine präzise Bestimmung der Restnutzungsdauer ist für Eigentümer und Investoren von entscheidender Bedeutung, da sie die Grundlage für die Renditeprognose und die Bewertung der Immobilie bildet. Durch die Berücksichtigung der Restnutzungsdauer können Eigentümer auch besser planen, wann Modernisierungsmaßnahmen notwendig werden, um die Wirtschaftlichkeit der Immobilie zu erhalten oder zu steigern.

4. Wie hoch ist die Restnutzungsdauer eines Hauses?

Die Höhe der Restnutzungsdauer eines Hauses hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Art des Gebäudes, die Nutzung, der Zustand und die durchgeführten Instandhaltungsmaßnahmen. Generell wird für Büro- und Verwaltungsgebäude eine Gesamtnutzungsdauer von etwa 60 Jahren angenommen, während Universitäten, Hochschulen, Wohnheime sowie Alten- und Pflegeheime eine Gesamtnutzungsdauer von etwa 50 Jahren aufweisen. Lager- und Versandgebäude haben in der Regel eine Gesamtnutzungsdauer von etwa 40 Jahren. Diese Werte dienen als Orientierung und können je nach spezifischen Gegebenheiten abweichen. Eine genaue Berechnung der Restnutzungsdauer erfordert die Berücksichtigung individueller Faktoren, wie dem Zustand der Bausubstanz, durchgeführten Modernisierungen und der Umgebungseinflüsse. Eine regelmäßige Neubewertung kann helfen, diese Nutzungsdauer realistisch einzuschätzen und mögliche Investitionen frühzeitig zu planen.

5. Wie rechnet man die Restnutzungsdauer einer Immobilie aus?

Um die Restnutzungsdauer einer Immobilie zu berechnen, müssen Sie zunächst das Alter des Gebäudes ermitteln. Dies erfolgt durch Subtraktion des Baujahres vom aktuellen Jahr. Zum Beispiel: Wurde die Immobilie im Jahr 2000 erbaut und der Bewertungsstichtag ist das Jahr 2023, beträgt das Alter der Immobilie 23 Jahre. Die Restnutzungsdauer ergibt sich dann, indem dieses Alter von der festgelegten Gesamtnutzungsdauer abgezogen wird. Wenn die Gesamtnutzungsdauer auf 70 Jahre festgelegt ist, beträgt die Restnutzungsdauer in diesem Fall noch 47 Jahre. Diese Berechnung berücksichtigt jedoch nicht den aktuellen Zustand des Gebäudes oder mögliche Modernisierungsmaßnahmen. Um eine genauere Restnutzungsdauer zu bestimmen, sollten auch diese Faktoren einbezogen werden.

6. Was bedeutet die Nutzungsdauer eines Hauses?

Die Gesamtnutzungsdauer eines Hauses gibt die Zeitspanne an, in der das Gebäude von seiner Fertigstellung bis zum Verlust seiner wirtschaftlichen Nutzbarkeit genutzt werden kann. Diese Zeitspanne ist jedoch schwer genau abzuschätzen, da sie von vielen individuellen Faktoren abhängt, wie der Bauweise, den verwendeten Materialien, den Instandhaltungspraktiken und den Umwelteinflüssen. Im Allgemeinen wird die Nutzungsdauer für verschiedene Gebäudetypen und Nutzungsarten durch Erfahrungswerte und gesetzliche Vorgaben festgelegt, aber es gibt immer individuelle Abweichungen. Eine genaue Einschätzung der Nutzungsdauer erfordert daher regelmäßige Bewertungen und die Berücksichtigung spezifischer Umstände des jeweiligen Gebäudes.

7. Was passiert, wenn die Restnutzungsdauer abgelaufen ist?

Wenn die Restnutzungsdauer einer Immobilie abgelaufen ist, kann dies signalisieren, dass die wirtschaftliche Nutzung des Gebäudes zunehmend unattraktiv wird. In der Regel bedeutet dies, dass die Rentabilität der Immobilie sinkt, da die Unterhalts- und Instandhaltungskosten die erzielbaren Einnahmen übersteigen. In solchen Fällen müssen Eigentümer entscheiden, ob eine umfassende Renovierung oder sogar ein Abriss und Neubau wirtschaftlich sinnvoller wäre. Es kann auch bedeuten, dass die Immobilie steuerlich weniger vorteilhaft wird, da die Abschreibungsmöglichkeiten eingeschränkt sind. Eine gründliche Bewertung des Zustands und der möglichen zukünftigen Nutzung ist notwendig, um die beste Entscheidung zu treffen.

8. Wie wird die Nutzungsdauer eines Gebäudes bestimmt?

Die Nutzungsdauer eines Gebäudes wird durch verschiedene Faktoren bestimmt, darunter das Alter des Gebäudes, die Qualität der Bausubstanz, die Nutzungshäufigkeit, die durchgeführten Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen sowie die Umweltbedingungen, unter denen das Gebäude steht. Außerdem spielen technologische Fortschritte, sich ändernde gesetzliche Vorgaben und wirtschaftliche Bedingungen eine Rolle. In Deutschland gibt es die sogenannten AfA-Tabellen (Absetzung für Abnutzung), die von der Finanzverwaltung genutzt werden, um die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer für unterschiedliche Gebäudetypen und Branchen festzulegen. Diese Tabellen dienen als Richtwerte, sind jedoch nicht in jedem Fall bindend. Eine regelmäßige Bewertung und Anpassung ist daher wichtig, um die tatsächliche Nutzungsdauer realistisch abzuschätzen.

9. Was kostet ein Gutachten zur Restnutzungsdauer ?

Die Kosten für ein Gutachten zur Ermittlung der Restnutzungsdauer einer Immobilie beginnen in der Regel bei etwa 790 Euro. Die tatsächlichen Kosten können jedoch je nach Umfang des Gutachtens und der Komplexität der Immobilie variieren. Ein solches Gutachten kann besonders vorteilhaft sein, um gegenüber dem Finanzamt eine kürzere Restnutzungsdauer nachzuweisen, was zu höheren jährlichen Abschreibungen führt. Dadurch erhöhen sich die abzugsfähigen Werbungskosten, was das zu versteuernde Einkommen senken und die Steuerlast reduzieren kann. Letztlich verbleiben dadurch mehr Mieteinnahmen beim Vermieter, was das Gutachten zu einer sinnvollen Investition macht.

10. Hat ein Grundstück eine Nutzungsdauer?

Grundstücke selbst haben nach deutschem Recht keine Nutzungsdauer, da sie als „unvergänglich“ gelten. Im Gegensatz zu Gebäuden oder anderen Vermögenswerten altern Grundstücke nicht und können daher auch nicht abgeschrieben werden. Die Nutzung eines Grundstücks kann sich zwar im Laufe der Zeit ändern, beispielsweise durch bauliche Maßnahmen, die darauf errichtet werden, aber das Grundstück an sich bleibt bestehen und verliert nicht an „Lebensdauer“. Daher wird für Grundstücke keine Restnutzungsdauer ermittelt; lediglich die darauf stehenden Bauten unterliegen dieser Bewertung.

11. Wie wird die Restnutzungsdauer eines Gebäudes berechnet?

Die Berechnung der Restnutzungsdauer eines Gebäudes erfolgt in der Regel als einfache Differenz zwischen der wirtschaftlichen Gesamtnutzungsdauer und dem aktuellen Alter des Gebäudes. Dabei handelt es sich jedoch nur um eine grobe Abschätzung, die keine spezifischen Bedingungen wie den tatsächlichen Zustand der Immobilie, die Qualität der Bausubstanz, durchgeführte Instandhaltungsmaßnahmen oder die Auswirkungen von Modernisierungen berücksichtigt. Für eine präzisere Bewertung sollten solche Faktoren ebenfalls in die Berechnung einbezogen werden, um die tatsächliche Restnutzungsdauer und damit die wirtschaftliche Lebensfähigkeit der Immobilie genauer zu bestimmen.

Quellen:

Verordnung über die Grundsätze für die Ermittlung der Verkehrswerte von Immobilien und der für die Wertermittlung erforderlichen Daten (Immobilienwertermittlungsverordnung - ImmoWertV), Anlage 3 (zu § 12 Absatz 5 Satz 2), Modellansätze für Bewirtschaftungskosten

Bewertungsgesetz (BewG), Anlage 22 (zu § 185 Absatz 3 Satz 3, § 190 Absatz 6 Satz 1 und 2), Gesamtnutzungsdauer

185§ Restnutzungsdauer Tabellen

§ 4 Alter, Gesamt- und Restnutzungsdauer

Nachrichten zum Thema: Restnuzungsdauer

Restnutzungsdauer von Immobilien, Bestimmung und Einfluss auf die Verkehrswertermittlung, Von Anett Helff · 2001, ISBN:9783832447083, 3832447083

Richter, M. (2014). Ermittlung der Restnutzungsdauer von WEA: eine Analyse auf Grundlage berechnender und prüfender Ansätze. (n.p.): Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin.

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